21. Februar 2018
„Der Mann, der nicht mitspielt“
Ein neuer Ermittler betritt die Krimiszene. Er heißt Hardy Engel, ist ein ehemaliger Poli-zist und gescheiterter deutscher Schauspieler, verdient zu Beginn der Zwanziger Jahre sein Geld als Privatdetektiv in Hollywood und wird bei seinem ersten Fall zur Schlüsselfigur bei der Auf-klärung der Todesursache des Starlets Virginia Rappe. Zu-nächst hat er nur den Auftrag, herauszufinden, wo sich die Schauspielerin aufhält, aber dann stellt sich heraus, dass sie offenbar vergewaltigt wurde und unter mysteriösen Umständen gestorben ist. Der Hauptver-dächtige ist der Komiker Roscoe „Fatty“ Arbuckle. Die Hearst-Presse heizt das Klima mit ihren Schlagzeilen an. Hardy Engel geht bei seinen Ermittlungen eigene Wege. Er wird vom Universal Studio des Produ-zenten Carl Laemmle als Sicherheitschef eingestellt, dringt tief in die Machtkämpfe der Studios in Hollywood ein, hat einen Kreis von Freunden, der ihn unterstützt, und gerät dennoch selbst in große Gefahr. Die Story ist auf 630 Seiten als Ich-Erzählung von Hardy Engel formuliert, aus einer Distanz von zwanzig Jahren. Es gibt spannende Momente, aber auch Redundanzen. Der Autor schreibt etwas selbst-verliebt. Mehr Lakonie und Zuspitzung hätten dem Text gut getan. Am Ende erfahren wir, dass der nächste Fall aus dem Jahr 1922 stammt: es geht dann um den Regisseur William Desmond Taylor, der erschossen in seinem Apartment aufgefunden wurde. Mehr zum Buch: 978-3-462-05103-2/