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15. Januar 2018

Erinnerungskultur in palästinensischen Gebieten

Eine Dissertation, die an der Universität Bremen entstanden ist. Anne Rohrbach untersucht Erinnerung, Widerstand und Märtyrertum in den besetzten palästinensischen Gebieten. Nach ihrer Einführung mit den postkolonialen Verortungen von Israel, Palästina und der Stadt Jenin im Westjordanland infor-miert sie zunächst über die euro-päische Kolonialpolitik und den Zionismus im Wechselspiel mit palästinensischem Nationalis-mus. Im Mittelpunkt des Textes stehen Theater-Räume und Film-Räume, konkret: das 2006 gegründete „Freedom Theatre“ und das 2010 eröffnete „Cinema Jenin“. Die Idee zu diesem Kino entstand während der Realisierung des Dokumentarfilms DAS HERZ VON JENIN (2008) von Marcus Vetter, der zusammen mit seinem Protagonisten Ismail Khatib ein ehemaliges Kino mit großer Medienresonanz renovieren und ausbauen ließ. Zwei weitere Filme von Vetter (NACH DER STILLE und CINEMA JENIN. DIE GESCHICHTE EINES TRAUMS, beide 2011) dokumentieren diese Aktion für „Ein Kino für den Frieden“. Die Autorin beschreibt das Entstehen der beispielhaften Institutionen mit Empathie und Genauigkeit und erkennt darin auch den symbolischen Wert der Widerstandsräume. 2016 – nach Fertigstellung der Dissertation – wurde das „Cinema Jenin“ geschlossen und zerstört. Eine auch thematisch eher ungewöhnliche Dissertation. Mit wenigen Abbildungen. Mehr zum Buch: c=738