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09. Januar 2018

Eine neue Heimat im Kino

Eine Dissertation, die an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden ist. Verena Feistauer untersucht darin „Die Integra-tion von Flüchtlingen und Vertriebenen im Heimatfilm der Nachkriegszeit“. Sie definiert zunächst die Begriffe „Heimat“ und „Identität“ sowie das Genre „Heimatfilm“. Dem Hauptteil ist ein Exkurs über Flüchtlinge und Vertriebene in sieben „Trüm-merfilmen“ vorangestellt, darunter IRGENDWO IN BERLIN, IN JENEN TAGEN, ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN, FILM OHNE TITEL und LIEBE 47. Fünf detaillierte Filmanalysen bilden den Mittelpunkt der Untersuchung, es handelt sich um GRÜN IST DIE HEIDE (1951) von Hans Deppe, WENN AM SONTAGABEND DIE DORFMUSIK SPIELT (1953) von Rudolf Schündler, ÄNNCHEN VON THARAU (1954) von Wolfgang Schleif, WALDWINTER (1955/56) von Wolfgang Liebeiner und HEISSE ERNTE (1956) Hans H. König. Zwölf weitere Filme, darunter DER FÖRSTER VOM SILBERWALD, DIE MÄDELS VOM IMMENHOF, JOHANNISNACHT, WENN DIE HEIDE BLÜHT und WILDE WASSER, werden im letzten Kapitel behandelt. Die Autorin verirrt sich in ihrem Text nie im Labyrinth von Definitionen, ihre Analysen sind sehr genau, vermitteln konkrete Erkenntnisse, die man mit Gewinn liest. Aus meiner Sicht: eine vorbildliche Publikation, bei der man es auch nicht bedauert, dass auf Abbildungen verzichtet wurde. Mehr zum Buch: 48259445/