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31. Januar 2018

„Besorgt mal Filme!“

Eine Dissertation, die an der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden ist. Richard Oehmig untersucht darin den internatio-nalen Programmhandel des DDR-Fernsehens. „Besorgt mal Filme!“ hat Hermann Axen, Mitglied des Politbüros der SED, in einem Telefongespräch mit dem damaligen Intendanten des Deutschen Fernsehfunks Hermann Zilles gefordert. Das war in der Zeit des Kalten Krieges nicht ganz leicht, denn das Programm des DFF, das seit dem 21. Dezember 1952 zu empfangen war, sollte ja den ideologischen Richtlinien entsprechen. Sechzig Geräte in Ostberlin konnten die erste Ausgabe der Aktuellen Kamera sehen, die bis zum 14. Dezember 1990 ausgestrahlt wurde. Oehmig hat für seine Arbeit sehr gut recherchiert, es geht um die Vorstellungen vom Kulturaustausch in der DDR, um den Programmhandel als Kulturtransfer, um die nationalen und internationalen Kontexte des Fernsehens der DDR von 1952 bis 1991. Drei umfangreiche Kapitel stehen im Mittelpunkt der Arbeit: 1. Aufbau und Etablierung. Von der Filmredaktion zum Bereich „Programmaustausch und Film“ (1952-1965). 2. Zwischen Expansion und systemübergreifender Niederlage: Farbfernsehen, Zweiter Kanal und Programmreform (1965-1981). 3. Die Grenzen der Konvergenz. Von der „alternativen Programmgestaltung“ bis zum Ende der DDR (1981-1990/91). Immer geht es dabei um Ost-West-Handelsbeziehun-gen auch in Zeiten starker Konfrontation. Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des DDR-Fernsehens. Mehr zum Buch: besorgt-mal-filme.html