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18. Januar 2018

Atom Egoyan

Eine Dissertation, die an der Universität Mainz entstanden ist. Julia von Lucadou untersucht darin die ästhetisch-dramaturgische Entwicklung im Kino von Atom Egoyan (*1960). Egoyan ist ein armenisch-kanadischer Regisseur, geboren in Kairo, der seit 1984 17 Spielfilme realisiert hat, in denen Erinnerung und Gedächtnis ein beherrschendes Thema sind. Die Autorin unterscheidet zwischen Frühwerk und Spätwerk von Egoyan, den Bruch sieht sie im Jahr 1994, in dem der Film EXOTICA entstand. In den Analysen werden sehr präzise Erzählstruktur, Handlungsaufbau und Figurenführung in den Blick genommen. Unkonventionelle Rückblenden spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Spezielle Kapitel sind der Darstellung von Kanada und Armenien gewidmet. Julia von Lucadou ist in der Beschreibung der Filme sehr konkret und kann mit ihrer Sichtweise ohne Einschränkung überzeugen. Eine beeindruckende Dissertation! Keine Abbildungen. Band 75 der Reihe „Filmstudien“, die von Thomas Koebner begründet wurde und derzeit von Oksana Bulgakowa und Norbert Grob im Nomos Verlag herausgegeben wird. Mehr zum Buch: product=29979