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04. Dezember 2017

Wörterbuch des Films

Ein Fragment, dessen Lektüre sehr interessant ist. Hans Traub (1901-1943) war ein Zeitungs- und Filmwissenschaftler, der viele Spuren hinterlassen hat. In meinem Regal steht zum Beispiel das Buch „Das deutsche Film-schrifttum“, das er 1940 zusammen mit Hanns Wilhelm Lavies herausgegeben hat, und der voluminöse Band „Die UFA. Ein Beitrag zur Entwicklungs-geschichte des deutschen Film-schaffens“, der 1943, kurz vor seinem Tod erschienen ist. Traub war Gründungsleiter der „Ufa-Lehrschau“, er entwickelte das Konzept eines „Deutschen Instituts für Filmkunde“, er war sachkundig, aber er durfte ab 1937 keine Lehrtätigkeit ausüben, weil er „teiljüdischer Abstammung“ war. In der jetzt vorliegenden Publikation, veröffentlicht im Neofelis Verlag, gibt es einen von Ulrich Döge hervorragend recherchierten Lebenslauf von Hans Traub, der die Möglichkeiten seiner Tätigkeit präzise beschreibt. Das „Wörterbuch des Films“ ist ein zentrales, leider unvollendetes Werk des Autors. Er hat daran viele Jahre gearbeitet. Natürlich sind die Eintragungen weitgehend den ideologischen Vorgaben angepasst. Aber die Informationen sind sehr konkret und ergänzen in zahlreichen Details auch die später publizierten Fakten. Umfangreich sind die Texte zu den Begriffen „Abstrakter Film“, „Agfa“, „Akustik“, „Archivierung“, „Atelier“, „Autor“, „Beleuchtung“, „Biennale“ (Venedig), „Bild“, „Einstellung“, „Fachpresse“, „Farbfilm“, „Fernsehen“, „Film“, „Filmbildner“ (gemeint: Architekt), „Filmpflege“, „Filmprüfstelle“, „Filmtheater“, „Fotografie“, „Objektiv“, „Plastischer Film“, “Produktion“, „Programm“, „Unterrichtsfilm“, „Verleih“, „Werbung“, „Wirtschaft“, „Wochenschau“, auch wenn sie nicht in allen Fällen vollendet sind. Vom Autor vorgesehene Begriffe sind vermerkt, immer wieder bedauert man, dass die Texte nicht formuliert wurden. Aber es ist doch ein großer Gewinn, dass dies Buch in der vorliegenden Form publiziert wurde. Den Herausgebern, Rainer Rother und Rolf Aurich, ist dafür ausdrücklich zu danken. Rainer Rother hat selbst 1997 ein „Sachlexikon Film“ verfasst. Mehr zum Buch: woerterbuch-des-films/