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18. Dezember 2017

Charles Willeford (Weihnachtsgeschenk 8)

Charles Willeford (1919-1988) ist als Schriftsteller vor allem durch seine Kriminalromane bekannt geworden. In den 1980er Jahren publizierte er vier Romane, in denen der glatz-köpfige, schwergewichtige Detektiv Hoke Moseley in Miami sein Protagonist war. 1962 erschien in den USA „Cock-fighter“, die Geschichte des Hahnenkämpfers Frank Mansfield, der durch Unacht-samkeit einen wichtigen Kampf verliert und schwört, nicht mehr zu sprechen, bis er die Auszeich-nung als Hahnenkämpfer des Jahres gewinnt, was ihm am Ende auch gelingt. Geschrieben als stoisch formulierte Ich-Erzählung. 1990 gab es eine deutsche Über-setzung von Rainer Schmidt bei Ullstein, die wir gern gelesen haben. Jetzt hat der Alexander Verlag eine Überarbeitung veröffentlicht, die im Anhang erstmals die Übersetzung von Willefords „Cockfighter Journal“ enthält, einem Tagebuch, das er während der Verfilmung seines Romans durch den New Hollywood-Regisseur Monte Hellman geschrieben hat. Produzent war damals Roger Corman, Willeford hatte das Drehbuch verfasst und trat in einer Nebenrolle als Kampfrichter auf. Sein Text ist so lakonisch und pointiert wie sein Roman. Eine spannende Lektüre und ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle, die sich für amerikanische Südstaatenliteratur interessieren und auch noch ein bisschen für New Hollywood. Mehr zum Buch: hahnenkaempfer.html