Aktuelles
01. November 2017

Ost – West – Global

In einem voluminösen Buch (500 Seiten), für das er beeindruckend recherchiert hat (fast 2.000 Quel-lenverweise), beschäftigt sich Thomas Beutelschmidt mit dem „sozialistischen Fernsehen im Kalten Krieg“. Vier Kapitel struk-turieren den Band: 1. Eine Organi-sationsgeschichte. Hier geht es um die „Internationale Rund-funk- und Fernsehorganisation“ (OIRT) der osteuropäischen Staaten und ihre Zusammenarbeit bis zur Gründung der Intervision. 2. Eine Programm-geschichte. Sie informiert über die Intervision und ihren Nachrichten- und Programmaustausch. 3. Eine Technikgeschichte. Sie dokumentiert die Infrastrukturen des internationalen Programmtransfers speziell auf der Ebene von Ökonomie und Technik. 4. Eine nationale Medien-geschichte. Sie behandelt das DDR-Fernsehen als Paradigma für die osteuropäische Medienentwicklung. Wichtige Aspekte sind hier die Rolle des Außenministeriums, die Hauptabteilung Internationale Verbindungen, das Intervisions-Büro, der internationale Programm-austausch, die Studio- und Sendetechnik in der Verantwortung des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen, die Einführung des Farbfernsehens, die Medienpolitik als Außenpolitik, der Kampf um internationale Anerkennung, der Beitritt zum Internationalen Fernmeldeverein. Im Text ist dies jeweils mit vielen konkreten Programmbeispielen belegt. Auf rund 100 Seiten findet man in diesem Kapitel eine konzentrierte Darstellung der Geschichte des DDR-Fernsehens. Beutelschmidt ist mit dem Thema bestens vertraut, der Anhang enthält interessante Übersichten sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis. Mit Abbildungen in akzeptabler Qualität. Mehr zum Buch: Ost+-+West+-+Global+&tm_submit_search=