29. November 2017
Freundschaft – Przyjaźn?
Wie intensiv waren die filmkul-turellen Beziehungen der DDR mit der Volksrepublik Polen zwischen 1945 und 1990? Das fragt der Medienhistoriker Thomas Heimann in seinem hervorragend recherchierten Buch, das kürzlich in der Schrif-tenreihe der DEFA-Stiftung im Verlag Bertz + Fischer erschie-nen ist. Zunächst werden einige grundsätzliche Feststellungen zu den kulturellen Beziehungen zwischen Polen und der DDR gemacht. Dann geht es um „Umsiedler“, Flüchtlinge und Vertriebene in Wochenschauen, Reportagen und Dokumentarfilmen. Das erste große Kapitel ist der Darstellung der Vergangenheit in Spielfilmen der DEFA und in Fernsehfilmen gewidmet. Elf Filme werden hier ausführlich analysiert: DIE SONNENBRUCKS (1951) von Georg C. Klaren, DER FALL GLEIWITZ (1961) von Gerhard Klein, NACKT UNTER WÖLFEN (1963) von Frank Beyer, DAS TAL DER SIEBEN MONDE (1967) von Gottfried Kolditz, DIE GEFRORENEN BLITZE (1967) von János Veiczi, WEGE ÜBERS LAND (1968) von Martin Eckermann, JAKOB DER LÜGNER (1974) von Frank Beyer, DIE ÜBERLEBENDE (1975) von Christian Steinke, DANIEL DRUSKAT (1976) von Lothar Bellag, LEVINS MÜHLE (1980) von Horst Seemann und DER AUFENTHALT (1983) von Frank Beyer. Sieben Filme im zweiten Kapitel erzählen Gegenwartsgeschichten, darunter sind DIE SCHLÜSSEL (1974) von Egon Günther, ÜBER SIEBEN BRÜCKEN MUSST DU GEHEN (1978) von Hans Werner und ÜBER DIE GRENZEN (1990) von Rainer Ackermann. In einem dritten Kapitel werden zwölf DDR-polnische Gemeinschaftsproduktionen thematisiert, darunter DER SCHWEIGENDE STERN (1960) von Kurt Maetzig, SIGNALE – EIN WELTRAUMABENTEUER (1970) von Gottfried Kolditz, COPERNICUS (1973) von Czeslaw Petelski und Ewa Petelska und DER SCHIMMELREITER (1984) von Klaus Gendries. Der Autor informiert jeweils auch über die Produktionshintergründe und hat hier oft interessante Konflikte ermittelt. Mit Abbildungen und einem Geleitwort von Ralf Schenk. Mehr zum Buch: 1_134&products_id=500