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25. Oktober 2017

Taffe Kommissarinnen und emanzipierte Kommissare?

Eine Dissertation, die an der Ruhr-Universität Bochum ent-standen ist. Raphaela Tkotzky untersucht darin die soziale Konstruktion zeitgenössischer TV-Ermittlerteams in deutschen Krimiserien. Sie definiert zu-nächst den konzeptionellen Rahmen ihrer Analyse, positio-niert sie in der Geschlechter-forschung und Geschlechtsdar-stellung, äußert sich zu Ge-schlechterstereotypen, zu Aspekten von Geschlecht und Kleidung, Geschlecht und Sprache. Ein umfangreiches Kapitel („Bewahrer der Ordnung“, rund 80 Seiten) ist der Darstellung des deutschen TV-Kriminalkommissars gewidmet, seiner medialen Geschichte und konkret in der Serie ALARM FÜR COBRA 11. „Von Mannsweibern und Hausfrauen“ ist die Überschrift des Kapitels über Kriminalkommis-sarinnen im deutschen Fernsehen (70 Seiten). Hier steht die Serie DOPPELTER EINSATZ im Zentrum. Das dritte Kapitel (60 Seiten) richtet den Blick auf gemischtgeschlechtliche Ermittlerduos im deutschen Fernsehen, beispielhaft in der Serie ALARM FÜR COBRA 11 – EINSATZ FÜR TEAM 2. Die drei genannten Serien wurden von RTL ausgestrahlt. Die Beobachtungen der Autorin sind sehr präzise, zu ihrem Fazit gehören die Feststellungen, dass sich die soziale Konstruktion der TV-KriminalkommissarInnen noch immer an Stereotypen orientiert, dass gelegentlich geschlechtsuntypische Verhaltensweisen nachzuweisen sind und dass sich die vormals androgyn gezeichneten TV-Kriminalkommissarinnen wieder stärker an den typisch weiblichen Geschlechtsmerkmalen orientieren. Ein interessanter Beitrag zur Genderforschung im Medienbereich. Mehr zum Buch: ?c=738