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19. Oktober 2017

Storyboarding

Storyboards sind erste Visualisie-rungen eines Drehbuchs, Ideen-skizzen, manchmal stammen sie vom Regisseur, manchmal von beauftragten Spezialisten. Sie haben ihre eigene Geschichte. 2011 gab es eine beeindruckende Ausstellung zu diesem Thema im Museum für Film und Fernsehen („Zwischen Film und Kunst. Storyboards von Hitchcock bis Spielberg“); im Kerber Verlag erschien ein Katalog. Anna Häusler und Jan Henschen haben jetzt im Schüren Verlag ein neues Buch über „Storyboarding“ herausgegeben, das einerseits die medienwissen-schaftlichen Aspekte vertieft, andererseits die Filmbeispiele erweitert. Das Vorwort des Herausgeberduos legt den Rahmen fest. Kristina Jaspers, an der Berliner Ausstellung als Kuratorin beteiligt, formuliert in ihrem Essay die filmhistorischen Grundlagen. Chris Pallant erinnert an das Storyboarding bei Walt Disney. Steven Price unternimmt „Lektüren der PSYCHO-Storyboards“. Aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek stammen Abbildungen von Guido Seeber (DIE GEHEIMNISVOLLE STREICHHOLZDOSE), Fritt Maurischat (DAS SCHIFF DER VERLORENEN MENSCHEN und IM BANN DES EULENSPIEGELS), Emil Hasler (M) und Karl Ritter (STUKAS). Bei Rembert Hüser geht es um Rahmenhandlungen, um Filme von Woody Allen und Jean-Luc Godard und schließlich um DAS CABINET DES DR. CALIGARI und DIE BERGKATZE. Kalani Michell entdeckt Zusammenhänge zwischen den Filmen von Christian Petzold und dessen Vorliebe für den Zeichner Adrien Tomine („Hawaiian Getaway“). Annette Urban untersucht Drehbuchfunktionen in der Kunst um 1970 und in der Gegenwart. Der Storyboarder Benjamin Kniebe beantwortet 13 Fragen zu seiner Profession. Noch einmal um Walt Disney geht es in einem Beitrag von Jan Philip Müller über STEAMBOAT WILLIE. Marc Bonner beschäftigt sich im letzten Beitrag mit dem Storyboard als Entwurfs- und Notationsmedium des Computerspiels. Mit vielen Abbildungen in guter Qualität. Mehr zum Buch: 553-storyboarding.html