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15. Oktober 2017

Mata Hari

Am 15. Oktober 1917, also heute vor 100 Jahren, wurde die Spionin Mata Hari im Festungsgraben des Schlosses Vincennes im Süden von Paris von einem Exekutionskom-mando erschossen. Sie ist zu einem Mythos geworden. Berühmt wurde Margaretha Zelle – geboren am 7. August 1876 in Leeuwarden/ Nie-derlande – als Tänzerin in Paris, wo sie 1905 ihren Künstlernamen Mata Hari (javanisch: Auge des Tages) annahm und einige Jahre große Erfolge hatte. Vorausgegangen waren eine konfliktreiche Ehe mit einem Kolonialoffizier, schwierige Jahre auf Java und Sumatra, die Geburt von zwei Kindern, die Rückkehr nach Europa, die Trennung von ihrem Ehemann und viele Versuche, eine eigenständige Existenz aufzubauen. Nach dem Ausbruch des Weltkriegs geriet sie eher durch Zufall zwischen die Fronten und wurde unter dem Decknamen H 21 zur Spionin für den deutschen Geheimdienst. In der Reclam-Reihe 100 Seiten hat die Historikerin Claudia Mocek ein materialreiches Büchlein publiziert, das viele Informationen enthält, leider auf Seite 1 auch die falsche, dass Marlene Dietrich sie in einem Film verkörpert habe; MD hat in dem Film DISHONORED die Geheimagentin X 21 gespielt und war die Antwort von Paramount auf den Garbo-Film von MGM. Dennoch: das Buch ist spannend zu lesen. Mit Abbildungen und einer Literaturliste. Mehr zum Buch: Mata_Hari__100_Seiten

Unter den zahlreichen Verfilmun-gen des Mati Hari-Stoffes ist der frühe Tonfilm von George Fitz-maurice der bekannteste. Vor allem, weil Greta Garbo die Titelrolle spielt. Und sie ist wirklich grandios. Den Film MATA HARI, AGENT H 21 (1964) von Jean-Louis Richard mit Jeanne Moreau finde ich akzeptabel, die späteren Filme von Paul Verhoeven (1966) mit Louise Martini, David Carradine (1978) mit Calista Carradine und von Curtis Harrington (1985) mit Sylvia Kristel fand ich interessant. Den Fernsehfilm MATA HARI – TANZ MIT DEM TOD (2017) von Kai Christiansen mit Natalia Wörner habe ich nicht gesehen. Natürlich gibt es den Greta Garbo-Film auf DVD: mata+hari+dvd .