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06. August 2017

DOROTHEA ANGERMANN (1959)

Wenn ein sehr erfahrener Regisseur (Robert Siodmak), ein routinierter Drehbuchautor (Herbert Reinecker), eine außer-ordentliche Schauspielerin (Ruth Leuwerik) und ein guter Kameramann (Georg Krause) zusammenarbeiten, muss nicht unbedingt ein herausragender Film entstehen. DOROTHEA ANGERMANN – jetzt bei den „Filmjuwelen“ als DVD erschie-nen – ist aber als Dokument der späten 50er Jahre interessant. Erzählt wird die Geschichte einer Pfarrerstochter in Hamburg, die von ihrem Vater dominiert wird und einen Leidensweg mit dem Koch Mario (Kurt Meisel) absolvieren muss, von dem sie sich verführen lässt, der sie heiratet, quält und unglücklich macht. Wieviel schöner wäre alles geworden, wenn sie den Heiratsantrag des Ingenieurs Michael (Bert Solar) hätte annehmen können, aber das hat ihr Vater (Alfred Schieske) verhindert. Dennoch gibt es ein Happyend, das ein bisschen überrascht. Ruth Leuwerik ist über weite Strecken beeindruckend, die Schwarzweiß-Bilder sind ausdrucksvoll, die Adaptierung des Bühnenstücks von Gerhart Hauptmann hat eine Reihe starker Momente ergeben. Sie fügen sich aber nicht zu einem großen Siodmak-Film. Das informative Booklet stammt von Roland Mörchen. Mehr zur DVD: 22filmjuwelen%22