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26. Juli 2017

Film und Kunst nach dem Kino

Lars Henrik Gass ist seit zwan-zig Jahren Leiter der Interna-tionalen Kurzfilmtage Ober-hausen. In Essays und Vorträ-gen äußert er sich sehr reflek-tiert zur internationalen Medienszene. Vor fünf Jahren erschien sein Buch „Film und Kunst nach dem Kino“ im Verlag Philo Fine Arts, jetzt hat es in überarbeiteter und erweiterter Form der Strzelecki Verlag publiziert. In sieben Texten macht sich der Autor Gedanken über die Zukunft von Film und Kino. Programmatisch ist vor allem der erste und längste Beitrag, „Das Kino verschwindet aus den Filmen“, in dem die Veränderungen des Films in der Zeit von DVD und Internet thematisiert werden. Viele konkrete Filmbeispiele öffnen dabei den Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, auf die Wahrnehmung von Wirklichkeit, auf die Unterschiede zwischen Autorenfilm und kommerziellem Film. Im zweiten sehr wichtigen Kapitel macht sich Gass Gedanken über „Filmfestivals als temporäre Museen“ und beschreibt die Veränderungen im ständig wachsenden Festspielzirkus. Dann geht es um die Filmförderung, den Kunstfilm und den Avantgardefilm („Der Zwang zur Wahrnehmung“). „Eine neue Form des Monumentalfilms“ sieht der Autor – ausgehend von dem Experiment EMPIRE von Andy Warhol – im neuen Kunstbetrieb. „Film wird skulptural“ handelt vom Umgang mit found footage in der Kunst, „Das Musikvideo adaptiert das Kino“ bezieht in diesen Prozess die akustischen Dimensionen ein. Und mit einem Epilog verabschiedet sich der Autor aus seiner eher pessimistisch grundierten Gedankenwelt: „Far from the Twisted Reach of Crazy Sorrow“. Mit zwei Abbildungen auf den Innenseiten des Einbands. Mehr zum Buch: LARS_HENRIK_GASS.html