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23. Juni 2017

Claude Goretta

Zusammen mit Michel Soutter und Alain Tanner gehörte er in den 1960er und 70er Jahren zu den großen, international geschätzten Regisseuren des Schweizer Films, zur legendären „Groupe 5“. Claude Goretta hat für das Fernsehen und für das Kino gearbeitet, er hat Spielfilme und Doku-mentarfilme gedreht. Ihm ist jetzt eine Monografie gewid-met, die Martin Walder für die „edition filmbulletin“ im Schüren Verlag verfasst hat. Der Autor ist bestens vertraut mit Gorettas Werk. Er erschließt es in acht Kapiteln: „Referenzen“, „Beim Westschweizer Fernsehen“, „Die großen Porträts“, „Unterwegs zu den fictions“, „Die Krise des Porträts“, „Blickfelder“, „Markenzeichen“, „Ein verzweifelter Optimist“. Gorettas erster Spielfilm war LE FOU (1970), für L’INVITATION (1973) erhielt er den Spezialpreis der Jury in Cannes, sein bekanntester Film ist wohl LA DENTELLIÈRE (1977, deutsch: DIE SPITZENKLÖPPLERIN) mit Isabelle Huppert. Diese Filme werden natürlich vom Autor angemessen gewürdigt. Goretta hatte den Ruf, ein großer Frauenregisseur zu sein. In den frühen 90er Jahren wurde er mit seinen Maigret-Verfilmungen populär. Seinen letzten Film, ein Porträt von Jean-Paul Sartre, drehte er 2006 fürs Fernsehen. Heute feiert er seinen 88. Geburtstag. Die Publikation von Martin Walder ist ein schönes Geschenk zu diesem Anlass. Mit zahlreichen Abbildungen. Coverfotos: Laurence Mercier und Claude Goretta bei den Dreharbeiten zu UN DIMANCHE DE MAI, Marlène Jobert und Gérard Depardieu in PAS SI MÉCHANT QUE ÇA. Mehr zum Buch: der-empathische-blick.html