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16. April 2017

Zwei Filme von Iris Gusner

2017.DVD.Alle meine MädchenSie war eine der begabtesten Regisseurinnen der DEFA. Iris Gusner (*1941) hat in Moskau studiert und von 1973 bis 1988 sechs Filme für die DEFA gedreht. Am erfolgreichsten war ALLE MEINE MÄDCHEN (1980). Er erzählt die Geschich-te von fünf Mädchen in einem Berliner Glühlampenwerk. Sie gelten als vorbildliche Brigade, aber als ein Regiestudent aus Babelsberg einen Film über sie dreht, werden die Konflikte zwischen ihnen deutlich. Ihre Meisterin erlebt einen Nervenzusammenbruch. Am Ende scheidet ein Mädchen aus dem Kollektiv aus. Der Film beeindruckt durch das Zusammenspiel des Ensembles, nur Lissy Tempelhof als Meisterin ist als Darstellerin bekannt. Als Dramaturgin wirkte Tamara Trampe mit, die Kamera führt Günter Haubold. Der Film ist jetzt als DVD bei Icestorm erschienen, zusammen mit Iris Gusners ein Jahr später entstandenem Film WÄRE DIE ERDE NICHT RUND… Hier wird die Geschichte einer deutschen Studentin erzählt, die in Moskau studiert, sich in einen syrischen Kommilitonen verliebt, von ihm ein Kind bekommt, aber am Ende beschließt, nicht nach Syrien auszuwandern, sondern in die DDR zurückzukehren. Ein Akt der Emanzipation. Die beiden Hauptdarsteller (Bozena Strykówna und Rasim Balajew) sind mir unbekannt. Der Film hat viele starke Momente, in Nebenrollen sind Lissy Tempelhof, Ursula Werner und Dieter Montag zu sehen. Ich erinnere gern an das Buch „Fantasie und Arbeit“, eine „Biografische Zwiesprache“ von Iris Gusner und Helke Sander, das 2009 im Schüren Verlag erschienen ist. Es enthält interessante Informationen zu den beiden Filmen. Mehr zu den DVDs: nicht-rund.html