02. März 2017
Claus Peymann
Kein Film-, sondern ein Theaterbuch, von der ersten bis zur letzten Seite. Eine Würdi-gung zum 80. Geburtstag und ein Abschiedsgeschenk für den Noch-Intendanten des Berliner Ensembles, der im Juli 2017 das Zepter an seinen Nachfolger Oliver Reese übergibt. Claus Peymann (*1937) hat – wenn man die Zwischenspiele in Frankfurt, München, Wuppertal und Hamburg ausspart – als Theaterdirektor vier Bühnen beherrscht: das Stuttgarter Staatstheater (1974-79), das Schauspielhaus in Bochum (1979-86), das Wiener Burgtheater (1986-99) und das Berliner Ensemble (1999-2017). Er hat mit Inszenierungen und mit politischen Provokationen Aufsehen erregt. Das Buch, erschienen im Alexander Verlag, dokumentiert seine Lebens- und Arbeitsgeschichte in Bildern, Texten und Gesprächen auf über 500 Seiten. Acht Exkurse gelten Peter Handke, Uraufführungen, Klassikern, Thomas Bernhard, William Shakespeare, Bertolt Brecht, Weggefährten und dem Fußball. Der Titel „Mord und Totschlag“ bezieht sich auf eine Aktion, bei der (ohne Peymanns) Wissen eine Fahne mit den drei Worten auf dem Burgtheater gehisst wurde. Die Anregung kam von Thomas Bernhardt. Für Theaterfans – wenn sie nicht gerade Gegner von Peymann sind – ist dieses Buch ein Muss. Ich habe ihn mehrfach im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses erlebt; seine Auftritte dort waren beeindruckend und durchaus lustig. Mehr zum Buch: Mord_und_Totschlag.html