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07. Februar 2017

Mit Harald Martenstein im Kino

2017.MartensteinMit diesem Buch kann man sich auf die Berlinale vorbereiten. Denn von den 81 Texten, die hier versammelt sind, erzählen 78 von Erfahrungen, die Harald Martenstein bei diesem Festival gemacht hat, von persönlichen Erlebnissen und natürlich auch von Filmen. Er schreibt seit vielen Jahren Kolumnen für den Tagesspiegel und die Zeit, die oft sehr amüsant sind, weil sie überraschende Verbindungen herstellen und einer eigenen Logik folgen. Für diese Antho-logie hat der Autor Kolumnen aus den Jahren 1999 bis 2016 ausgewählt. Sieben längere, sehr lesenswerte Texte sind einzelnen Filmen gewidmet: NACHTGESTAL-TEN von Andreas Dresen, PARADISO von Rudolf Thome, GOSFORD PARK von Robert Altman, 25TH HOUR von Spike Lee, COMANDANTE von Oliver Stone, STANDING OPERATION PROCEDURE von Errol Morris und FEUERHERZ von Luigi Falorni. Außerdem geht es zum Beispiel um West und Ost im Berlin vor der Jahrtausendwende, den Berlinale-Palast, Dieter Kosslick, Parties und Empfänge, Pressekonferenzen und Stars, um Wowi, Helmut Dietl, Roberto Benigni, Angelina Jolie, Robert De Niro, Carla Bruni, Rolf Eden und Klaus Lemke, um die „Neun-Uhr-Filme“ (morgens, für die Presse), die ersten und die letzten zwanzig Minuten eines Films, Sex im Film, „schlechte“ Filme, „Konsensfilme“, die Frauenquote, die RAF im Film, die vielen Fragen in den Dialogen von GNADE, Houellebecq, Cinema for Peace, „Kunstscheiß“ und das Schreiben eines Drehbuchs. Der erste Text fragt sehr persönlich „Warum das Ganze?“, der zweite handelt von der Arbeit als Filmredakteur. Insgesamt: viel Stoff für 200 Seiten. Die Lektüre ist natürlich kurzweilig. So allein wie auf dem Coverfoto war der Autor bei der Berlinale sicherlich selten in einem Kino. Mehr zum Buch: e489105.rhd