17. Dezember 2016
Weihnachtsgeschenk 10: Meine LAST PICTURE SHOW
Roland Gräf (*1934) war zunächst Kameramann und ab 1970 Regisseur bei der DEFA. Er hat in dieser Funktion zehn Filme reali-siert, die alle ihre eigenen Qualitäten haben. Ich persönlich mag besonders gern MEIN LIEBER ROBINSON, MÄRKISCHE FORSCHUNGEN und FALLADA – LETZTES KAPITEL. Das Buch „Meine LAST PICTURE SHOW“, ediert von der DEFA-Stiftung, mit einem Vorwort von Ralf Schenk, ist so etwas wie sein elfter Film. Das erste Kapitel des Fotobandes heißt „Stilles Land“, mit den Unterkapiteln Winter-Schlaf, Frühlings-Erwachen, Von Lehnsdorf nach Wüstemark, Verlassenschaften, Sommer-Reigen, Landschaft mit Kühen, Herbst-Licht, Himmel und Erde. Zu sehen sind Landschaften und Dörfer im Fläming, Menschen, Tiere, Straßen und Bäume, Stimmungen, vorwiegend fotografiert in Schwarzweiß. Das zweite Kapitel heißt „Miraculum“ und zeigt Oberflächenstrukturen von Gebäudeteilen, Bäumen, Silos, deren ursprüngliche Form nur noch zu ahnen ist. Die Konturen bilden sich auf den Flächen zu einer eigenständigen Kunst. Ein dokumentiertes Zwiegespräch zwischen Rudi Jürschik und Roland Gräf vertieft den Eindruck. Zwischen den beiden Kapiteln gibt es Fotos und Texte zu Roland Gräfs Leben und Werk von Helga Schütz, Erika Richter und Gräf selbst. Der Regisseur erinnert mit dem Titel des Buches natürlich an den Film von Peter Bogdanovich, den er sehr schätzt. Das Buch ist ein schönes Geschenk für alle, die sich noch auf Fotos mit mehreren Bedeutungsebenen einlassen. Für Selfie-Fans eher weniger geeignet. Mehr zum Buch: meinelastpictureshow.html