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08. November 2016

Medienarchive

2016-medienarchiveDas „Jahrbuch Medien und Geschichte“ widmet sich in 15 Beiträgen den Medienarchiven als Gedächtnis- und Erinne-rungsorten. Ich nenne neun Texte, die mir besonders gut gefallen haben. Leif Kramp fragt – unter dem Eindruck medien-politischer Vernachlässigung des Archivbereichs – nach den Konsequenzen für die For-schung am Beispiel des Fernseherbes. Edgar Lersch formuliert Grundsätze der AV-Medienarchivierung im Kontext allgemeiner archivwissen­schaftlicher Erkenntnisse. Reinhold Viehoff verweist auf Probleme, die durch mediale Repräsentationen von „Geschichte(n)“ neuerdings verstärkt werden. Bei Yvonne Robel geht es um cross-mediale Geschichtsschreibung im Unterhaltungsformat am Beispiel von „Suchkind 312“. Sandra Nuy beschäftigt sich mit Film, politischem Mythos und Gedächtnis am Beispiel der RAF. Thomas Wilke richtet den Blick auf die Archivfunktion und Geschichtsinszenierung in populären Fernsehserien am Beispiel von Rome. May Jehle vergleicht Unterrichtsaufzeichnungen aus der DDR und der Bundesrepublik in den 1970er und 80er Jahren. Clemens Schwender und Jens Ebert erinnern an die Alltagskommunikation über Medienereignisse in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, dokumentiert im Feldpost-Archiv in Berlin. Yulia Yurtaeva denkt nach über die Zukunft der privaten Internetplattformen als Medienarchive und die Öffnung neuer Forschungsräume. Der Band versammelt die Beiträge der 45. Jahrestagung des „Studienkreises Rundfunk und Geschichte“, die im Mai 2015 in Wien stattgefunden hat. Sie sind sehr lesenswert. Mehr zum Buch: geschichten-repraesentationen-fiktionen/