04. November 2016
Hipster, Gangster, Femmes fatales
Eine Dissertation, die an der Musikhochschule Dresden entstanden ist. Konstantin Jahn ist Musikwissenschaftler und hat eine große Affinität zum Film. Die ist auch gefordert, wenn man sich auf die Suche nach dem Jazz in der internationalen Filmgeschichte macht. Zunächst werden vom Autor die theoretischen Voraussetzungen und die Methodik geklärt. Dann folgen in 13 Kapiteln die konkreten Ergebnisse: Jazz und früher Stummfilm – Exzess, Emanzipation und Kunst im Jazz Age – Jazz und der frühe amerikanischen Tonfilm (THE JAZZ SINGER und KING OF JAZZ) – Das jazzige Hollywood-Musical (42ND STREET, TOP HAT, HALLELUJAH) – Der Swing Craze – Deutscher Exkurs: Jazz und Ideologie im swingenden Schlagerfilm (von der Weimarer Republik bis in die 1960er Jahre) – Die Stadt, der Sex und der Rausch (Film noir, sozialer Problemfilm und der „Hollywood Jazz“ der 1950er Jahre) – Die Etablierung des Jazz in der Filmmusikkomposition (Henry Mancini, Space-Age-Jazz und europäische Jazzsoundtracks) – Action, Horror, Porno und Science-Fiction (Jazz im Genre-Kino) – Jazz-Cartoons (Carl Stalling, Raymond Scott und Jazz als postmodernes Konzept) – Abstraktion und absolute Nähe (Experimentalfilm und Dokumentation) – Bedeutungsverlust und Verdichtung der Klischees (Jazz im Film seit den 1980er Jahren) – Conclusio (Jazz in Film und Filmmusik als Spiegel sozialer und ästhetischer Entwicklungen). 80 Abbildungen zeigen faksimilierte Partiturausschnitte. Es ist erstaunlich, dass man auch ohne musiktheoretische Kenntnisse die meisten Ausführungen versteht. Insofern: Basisliteratur für Filmfreunde. Mehr zum Buch: 9783869165011#.WAoeNyiJbV4