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17. November 2016

Filmstil

2016-filmstilDer Band entstand im Rahmen des DFG-Netzwerks „Filmstil zwischen Kunstgeschichte und Medienkonvergenz“, verschie-dene Workshops fanden in den vergangenen Jahren in Marburg, Potsdam, Zürich und Wien statt, das Buch ist jetzt bei edition text + kritik erschienen. Die 15 Bei-träge sind den drei Abschnitten Stil-Konzepte, Stil-Fragen und Stil-Mittel zugeordnet. Julian Blunk eröffnet – nach der Einführung von Tina Kaiser und Dietmar Kammerer – den Textreigen mit dem Grundsatz-essay „Zum Transfer kunst-wissenschaftlicher Stilbegriffe in die Filmwissenschaft“, Chris Wahl lässt „Eine kleine Geschichte des Begriffs ‚Filmstil’ und seiner Bedeutung“ folgen. Guido Kirsten nutzt für seine „Thesen zur Theorie des Filmstils“ den Film HOTEL CHEVALIER von Wes Anderson. Kristina Köhler erinnert an eine Stildebatte im Weimarer Kino und bringt dabei Georg Otto Stindt, Erich Pommer und den Film DAS WACHSFIGURENKABINETT ins Spiel. Hauke Lehmann entdeckt einen „paranoiden Stil“ in ZERO DARK THIRTY von Kathryn Bigelow. Julian Blunk beschäftigt sich mit filmischen Künstlerbiografien u.a. über August Renoir, William Turner und Jan Vermeer. Evelyn Echle richtet den Blick auf den Film LOOS ORNAMENTAL von Heinz Emigholz über den Wiener Architekten Adolf Loos. Tina Kaiser reflektiert über die Stilelemente des Lichts (Béla Tarr), der Farbe (Lisandro Alonso), der Dramaturgie (Thomas Arslan) und führt uns dann zu Michelangelo Antonionis Film LA NOTTE. David Bordwell untersucht den Film THE PRESTIGE von Christopher Nolan. Barbara Flückinger äußert sich zum Verhältnis von Filmstil und Filmtechnologie. Bei Volker Pantenburg geht es um den Kameraschwenk (Godard, Bertolucci, Akerman). Adina Lauenburger unternimmt eine „theorie- und technikgeschichtliche Annäherung“ an Filmstil und Unschärfe in verschiedenen Jahrzehnten. Malte Hagener analysiert Splitscreens im frühen Kino. Julian Hanich öffnet den Blick für verborgene Dimensionen im Filmstil Roy Anderssons. Von Dietmar Kammerer stammt schließlich ein Beitrag über den Moment der aufgehobenen Zeit durch den Effekt der virtual camera motion. Das Buch hat den Untertitel „Perspektivierungen eines Begriffs“ und wird ihm eindrucksvoll gerecht. Mit Abbildungen in Schwarzweiß und Farbe in guter Qualität. Die Coverabbildung stammt von den Dreharbeiten zu dem Film KALTE HEIMAT (1979). Mehr zum Buch: WAc-iyiJbV4