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24. November 2016

Film-Bühne Hotel

2016-film-buehne-hotelHeute beginnt in Hamburg der 29. CineGraph-Kongress. Sein Thema: „Gebrochene Sprache. Filmautoren und Schriftsteller des Exils“. Pünktlich wie immer liegt die Dokumentation des vorangegangenen Kongresses vor, redaktionell betreut von Swenja Schiemann und Erika Wottrich, publiziert bei edition text + kritik. Das Thema: „Film-Bühne Hotel. Begegnungen in begrenzten Räumen“. 14 Beiträge sind hier versammelt, alle sehr lesenswert. Alfons Maria Arns gibt einen ersten historischen Überblick. Bei Michelle Koch geht es um die Trennung der Bereiche Gäste und Personal und ihre Kommunikation. Heike Klapdor reflektiert über den Topos Hotel und konkretisiert dies an den drei Filmen BRENNENDES GEHEIMNIS, FRÄULEIN ELSE und THE PASSING OF THE THIRD FLOOR BACK. Leonardo Quaresima beschäftigt sich mit dem Roman „Menschen im Hotel“ von Vicki Baum und seinen unterschiedlichen Adaptionen. Réka Gulyás informiert über die fünf Verfilmungen des Romans „Hotel Imperial“ von Lajos Bíró. Michael Girke richtet seinen Blick auf Pensionen und Absteigen, sein Filmbeispiel ist DER VULKAN von Ottokar Runze. Thomas Brandlmeier entdeckt Raumfluchten und Zeitfluchten in den Filmen L’ANNÉE DERNIÈRE À MARIENBAD und ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN. Evelyn Hampicke beschreibt Roben und Garderoben in Hotelfilmen der NS-Zeit. Von Detlef Kannapin stammt ein Beitrag über „verdichtete Räume und soziale Beziehungen“ in den wenigen Hotel-Filmen der DEFA. Hans J. Wulff erinnert an Hotelszenarien im westdeutschen Schlagerfilm. Kathrin Fahlenbach reflektiert über die Metaphorik von Hotels u.a. im Horrorfilm. Jan Distelmeyer sieht Hotels als Transiträume in den Filmen von Wes Anderson. Sven Weidner schreibt über das Hotel als Bühne in Rainer Werner Fassbinders WARNUNG VOR EINER HEILIGEN NUTTE. Und Tobias Haupts hat Mitleid mit den einsamen Menschen im Hotel in neuen deutschen Filmen. Das Niveau der Texte ist, wie immer, durchgehend sehr hoch, das Thema des letzten Kongresses war besonders spannend. In einem Jahr werden wir lesen können, was in den nächsten Tagen in Hamburg referiert wurde. Mehr zum Buch: WAohgSiJbV4