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10. Oktober 2016

Verfilmungen von Jane Austens Romanen

2016-jane-austenEine Dissertation, die an der Johannes Gutenberg-Uni-versität in Mainz entstanden ist. Sabine Fischer-Mahr unternimmt „eine exempla-rische Analyse von Adap-tionen weiblicher Entwick-lungsromane anhand des Selbstbild-Fremdbild-Modells“. Konkret: sie untersucht ausgewählte Verfilmungen von Jane Austens Romanen für Kino und Fernsehen zwischen 1940 und 2009. Vorangestellt ist eine Bestandsaufnahme der Qualitätskriterien für Literaturverfilmungen. Es gibt inzwischen, wie ich jetzt gelernt habe, eine eigenständige „Adaptionswissenschaft“ innerhalb der Literaturwissenschaft, sie unterscheidet zwischen medienorientierten, textorientierten, kontextuellen, autororientierten und rezipientenorientierten Adaptionstheorien. Auch das „Selbstbild-Fremdbild-Modell“ wird von der Autorin präzise dargestellt. Ab Seite 150 stehen dann  Jane Austen und die Verfilmungen im Zentrum. Sechs Romane und ihre diversen Adaptionen werden analysiert. Bei EMMA (Versionen von 1972, 1996 und 2009) und bei MANSFIELD PARK (Versionen von 1983, 1999 und 2007) geht es um „das figurale Selbstbild“, bei SENSE AND SENSIBILITY (Versionen von 1971, 1981, 1995 und 2008) und PERSUASION (Versionen von 1971, 1995 und 2007) um „das Rezipientenbild“, bei PRIDE AND PREJUDICE (Versionen von 1940, 1980, 1995 und 2005) und bei NORTHANGER ABBAY (Versionen von 1987 und 2007) um „das Kontextbild“. Was, so aufgelistet, sehr theoretisch und abstrakt klingt, liest sich relativ spannend, wenn man die verschiedenen Filme in Erinnerung hat oder den Erkenntnissen der Autorin vertraut. Sie bleibt nahe an den Filmen und stellt natürlich immer wieder die Verbindung zu den Romanen her. Mit zum Teil farbigen Abbildungen in guter Qualität. Coverfoto: Amanda Root in PERSUASION (1995). Mehr zum Buch: Beschreibungen/ID1509.html