22. Oktober 2016
Gebannte Bewegung
Eine Dissertation, die an der Universität Zürich entstanden ist. Daniel Wiegand nimmt die frühe Zeit des Films zwischen 1900 und 1914 in den Blick, als „Tableaux vivants“ (oder: „lebende Bilder“) auf den Bühnen der großen Varietétheater beliebt waren und Gemälde oder Skulpturen nachgestellt wurden. Das historische Material wird in einer engen Verbindung mit dem Kino der Attraktionen, den Trickfilmen von Georges Méliès und Segundo de Chomón, den frühen Filmburlesken von Pathé und Gaumont gesehen und historisch miteinander verbunden. „Festsetzungen“ und „Kippmomente“ heißen die beiden Hauptkapitel. Es geht zunächst um „Geronnenes Leben und aufgespengtes Bild“, „Erstarrte Wirklichkeit, „Die Attraktion des Schönen im Varieté“ und „Die Attraktion des Schönen im Film“. Eingefügt ist hier der Abschnitt „Gebannte Bewegung“ über die Domestizierung des filmischen Bewegungsbildes in der frühen Filmtheorie von Hermann Häfker, Konrad Lange, Victor O. Freeburg, Béla Balázs und Theodor Heinrich Mayer. Das zweite Kapitel teilt sich in die beiden Bereiche „Das Spiel mit Stillstand und Bewegung“ und „Das Spiel mit der Illusion“. Der Autor verfügt über eine große Begabung bei der Bildbeschreibung. Hilfreich sind für ihn auch die zahlreichen Abbildungen in bester Qualität, wie wir sie von den „Zürcher Filmstudien“ kennen. Dies ist inzwischen Band 36 der Reihe. Mehr zum Buch: frueher-film-in-der-kultur-der-moderne.html