16. September 2016
Vom Neorealismus zu den Neuen Wellen
Drei Bände sind für die „Ein-führung in die Filmgeschichte“ geplant. Der dritte Band (New Hollywood bis Dogma 95) erschien 2008; eine überarbei-tete Neuausgabe ist gerade publiziert worden, zeitgleich mit dem Band „Vom Neorealismus zu den Neuen Wellen“. Band 1 (Von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg) ist in Vorbereitung. Zielgruppe sind Studierende der Filmwissenschaft, Lehrerinnen und Lehrer, Journalistinnen und Journalisten „sowie neugierige Kinoliebhaber, die in die Geschichte des internationalen Films eintauchen wollen.“ (Heraus-geber Thomas Christen in seinem Vorwort). Christen ist wissenschaft-licher Mitarbeiter am Seminar für Filmwissenschaft der Universität Zürich. Er hat den neuen Band in vier Teile strukturiert: Nach dem Krieg / Trümmer, Krisen, neue Wirklichkeiten, Neue Wellen in Westeuropa / Jugendkultur, Protest, Revolte, Hinter dem Eisernen Vorhang / Aufbruch, Zensur, Verbot und Neues Kino außerhalb Europas / USA, Brasilien, Japan. 18 Einzeltexte sind jeweils einem Land oder einem Genre gewidmet. 14 Texte stammen vom Herausgeber, vier Beiträge haben Zürcher Filmwissenschaftler/innen geschrieben: Simon Spiegel über die vielen Leben des James Bond, Barbara Flückinger über die französische Nouvelle Vague, Patricia Pfeifer über den jugoslawischen Novi Film und Wolfgang Fuhrmann über Brasiliens Cinema Novo. Unter den Texten von Thomas Christen haben mir seine Gedanken über den Neorealismus, den Film noir, den Jungen deutschen Film, den Italowestern und die Filme des Prager Frühlings besonders gut gefallen. Er schreibt konkret und anschaulich, lässt gesellschaftliche, ökonomische und technologische Fragen nicht außer Acht und kann wichtige Veränderungen auf den Punkt bringen. Am Ende jedes Textes gibt es Hinweise auf Basistexte, weiterführende Literatur und wichtige Filme. Die zahlreichen Abbildungen haben eine erstaunlich gute Qualität. Mehr zum Buch: filmische-erneuerungsbewegungen-1945-1968.html