25. August 2016
Musik in Zeichentrickfilmen von Walt Disney
Eine Dissertation, die an der Universität Mainz entstan-den ist. Britta Heiligenthal untersucht darin die spezielle Bedeutung der Musik in den Animationsfilmen von Walt Disney. „Was ist die Bild-Ton-Beziehung, wie berührt sie unterbewusst die Zuschauer, wie unterstützt sie Handlung, Atmosphäre, Figuren, Situationen im Film, wodurch fördert sie das Miterleben des Zuschauers und sein Eintauchen in die Handlungswelt des Films?“ (S. 14). Die Autorin analysiert drei Filme aus dem Walt Disney Studio aus unterschiedlicher Zeit: SNOW WHITE AND THE SEVEN DWARFS (1937), THE JUNGLE BOOK (1967) und BEAUTY AND THE BEAST (1991). Ihre 15 Motiv-Stationen bei der SNOW WHITE-Analyse sind: Ouvertüre / Die böse Königin / Schneewittchen / Mordauftrag / Mordversuch und Flucht / Neue Freunde / Frühjahrsputz / Zwergen-Mine / Zurück im Haus der Zwerge / Verwandlung der bösen Königin / „Silly Song“ / Der vergiftete Apfel / Aufbruch der Zwerge / Besuch der Hexe, Mord und Jagd / Totenwache, Erlösung und Happy End. Ähnlich aufgefächert sind die musikalischen Haltepunkte bei den beiden anderen Filmen. Die Autorin verfügt über die große Fähigkeit, die Filmmusik und ihre Beziehung zu den Handlungsmomenten genau zu beschreiben. Es gibt keine Abbildungen aus den Filmen, aber gelegentlich Notenbeispiele für spezielle Motive. Wenn die Musik zu effektvoll oder aufdringlich ist – vor allem in den späteren Filmen – wird das auch kritisiert. Man müsste sich die drei Filme anschauen und parallel den Text des Buches lesen. Ich werde das demnächst mit dem Schneewittchen-Film ausprobieren, den ich seit meiner Kindheit sehr schätze. Britta Heiligenthal ist inzwischen als Regisseurin großer Musical-Produktionen tätig. – Band 72 der „Reihe Filmstudien“, die inzwischen im Nomos Verlag in Baden-Baden erscheint. Mehr zum Buch: productview.aspx?product=25454