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24. Juli 2016

GIFT IM ZOO (1951)

2016.DVD.Gift im ZooEin Kriminalfilm aus den frühen 1950er Jahren. Im Hamburger Tierpark Hagenbeck steht der Direktor Rettberg (Carl Raddatz) unter Druck, weil in den letzten Wochen mehrere Tiere vergiftet wurden. Als Rettberg bei der Operation eines Rhinozerosses verletzt wird und drei Wochen im Krankenhaus liegt, übernimmt der Verwalter Oskar Beck (Ernst Schröder) die Leitung – und es gibt plötzlich keine toten Tiere mehr. Ein mit Rettberg befreundeter Kriminalrat und die kurzzeitig im Zoo arbeitende Dompteuse Vera (Irene von Meyendorff) finden den Schuldigen. Die Atmosphäre im Tiergarten ist liebevoll beobachtet und hat auch komische Momente, das Finale ist effektvoll in Szene gesetzt, die Schwarzweißaufnahmen von Ekkehard Kyrath haben eigene Qualitäten. Auch wenn man als Zuschauer den Täter früh erkennt, gibt es in den 80 Minuten viele Überraschungen. Ursprünglich sollte Wolfgang Staudte bei diesem Film Regie führen, aber nach einer Woche Drehzeit brach er die Arbeit ab, weil das Bundesinnenministerium von ihm verlangte, nie wieder für die ostdeutsche DEFA tätig zu sein; anderenfalls wollte das Ministerium nicht die für eine Produktion notwendige Ausfallbürgschaft übernehmen. Eine solche Erklärung lehnte Staudte damals ab. Die Regie übernahm dann Hans Müller, der drei Jahre später den DEFA-Film CAROLA LAMBERTI – EINE VOM ZIRKUS mit Henny Porten drehte. GIFT IM ZOO ist jetzt bei den Filmjuwelen als DVD erschienen. Die Bildqualität ist akzeptabel. Das Booklet stammt von Oliver Bayan; es ist in den Fakten informativ, aber der Autor benutzt zu oft das Wort „Streifen“ für Film. Mehr zur DVD: %22filmjuwelen%22