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12. Juni 2016

Zwei Filme von Gustav Ucicky

2016.DVD.Späte LiebeEr war der unehelich geborene Sohn des Malers Gustav Klimt, stammte aus Wien, arbeitete zunächst als Kameramann und wurde ab 1930 zum vielbeschäf-tigten Ufa-Regisseur. Gustav Ucicky (1898-1961) hatte eine große Affinität zum Patriotismus der Nationalsozialisten, vor allem seine Filme MORGENROT (1932), FLÜCHTLINGE (1933) und HEIMKEHR (1941) waren in ihren Botschaften dubios. Er beherrschte viele Genres, drehte Kriminalfilme (SAVOY HOTEL 217), Melodramen (MUTTER-LIEBE) und Literaturverfilmungen (DER POSTMEISTER). Bei den Filmjuwelen sind jetzt die DVDs von zwei Filmen aus den 40er Jahren erschienen, die ich noch nicht kannte und interessant finde. SPÄTE LIEBE (1942/43) erzählt die Geschichte der Porzellanmalerin Sophie von Angersprang, die eine Vernunftehe mit einem wohlhabenden Unternehmer eingeht, um ihrer lungenkranken Schwester eine Kur in Davos zu ermöglichen. Die Ehe gestaltet sich schwierig. Erst der persönliche Einsatz ihres Mannes für die Genesung der Schwester lässt Sophie ein Happyend erleben. In den Hauptrollen sehen wir Paula Wessely und Attila Hörbiger, und sie sind in ihrer differenzierten Darstellung ein Glücksfall für den Film, der in Österreich zu Beginn des letzten Jahrhunderts spielt. Mit einem Booklet von Friedemann Beyer. Mehr zur DVD: %22filmjuwelen%22

2016.DVD.Das Herz muss schweigenAuch der Film DAS HERZ MUSS SCHWEIGEN (1944) führt uns zurück in diese Zeit. Das Melo-dram erzählt die Geschichte des Röntgenarztes Paul Holzgruber und seiner Assistentin Maximiliane. Es geht natürlich um die Nebenwirkungen der Röntgenstrahlen, aber auch um die Liebe von Maximiliane zu einem adligen Witwer und am Ende um ihre unheilbare Krebserkrankung. Wieder spielt Paula Wessely die Hauptrolle: nuancenreich, subtil, ohne Sentimentalität. Beeindruckend. Ihre Partner sind Werner Hinz und Matthias Wiemann. Günther Anders hat damals die Kamera geführt. Es war der dritte Film von Ucicky über Wiener Frauenschicksale um die Jahrhundertwende. – Das informative Booklet stammt wieder von Friedemann Beyer. Mehr zur DVD: 1-82&keywords=%22filmjuwelen%22