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05. April 2016

Spoiler Alert!

2015.Spoiler Alert!Unvermutete, über-raschende Enden gibt es im Hollywood-Film seit den 1990er Jahren. Sie beruhen auf einer Täuschung der Zuschauer/innen, die in der Dramaturgie und Erzählweise verborgen ist. Große Erfolge waren in dieser Hinsicht THE SIXTH SENSE von M. Night Shyamalan und FIGHT CLUB von David Fincher. Cornelia Kleckers Dissertation „Spoiler Alert! Mind-Tricking Narratives in Contemporary Hollywood Film“ ist am Institut für Amerikastudien der Universität Innsbruck entstanden und jetzt im Universitätsverlag Winter in Heidelberg veröffentlicht worden. In vier Kapiteln setzt sie sich – nach einer kurzen Einführung – mit ihrem Thema auseinander: 1. „Mind-Tricking Narratives: Between Classical and Art-Cinema Narration“. Hier beschreibt sie die Herausforderungen eines neuen, komplexen Erzählens im Mainstream-Film für Drehbuchautoren, Regisseure und Zuschauer. 2. „Manifestations of Mind-Tricking Narratives. Some Case Studies“. Ausgehend von der Fernsehserie THE SIMPSONS vergleicht die Autorin zunächst die beiden Filme THE PRESTIGE von Christopher Nolan (positives Beispiel) und THE ILLUSIONIST von Neil Burger (negatives Beispiel) in ihrer Erzählweise. Dann folgen Analysen von FIGHT CLUB und MEMENTO. 3. „The Sophistication of the Viewer: How We Have ‚Learned’ to Understand Complex Narrative“. Hier geht es vor allem um Zeit und Montage. Case Studies sind 21 GRAMS von Alejandro González Iñárritu und PULP FICTION von Quentin Tarantino. 4. „Don’t Spoil the Ending! A Cognitive Approach“. In ihrem Abschlusskapitel reflektiert die Autorin über Cognitive Film Theory, setzt sich mit David Bordwell und Edward Branigan auseinander und endet mit einer Analyse des Films LUCKY NUMBER SLEVIN von Paul McGuigan. Eine Dissertation mit beeindruckend konkreten Filmanalysen, die ihrem Anspruch gerecht wird. Wenige, aber hilfreiche Abbildungen. Mehr zum Buch: Klecker_Spoiler_Alert_/