Aktuelles
18. März 2016

Das andere Fernsehen?!

2016.Das andere Fernsehen„Quality Television“ ist ein seit einiger Zeit viel ver-wendeter Begriff, der vor allem mit den englischen und amerikanischen Serien verknüpft wird. Bei Transcript ist jetzt ein Sammelband erschienen, in dem sich vorwiegend junge Autorinnen und Autoren (meist in den 80er Jahren geboren) über das aktuelle Qualitäts-fernsehen Gedanken machen. 15 Texte fügen sich zu drei Kapiteln: „Theorien des anderen Fernsehens“, „Fallstudien zur Qualitäts-frage“ und „Von Comedy zur Quality“. Judith Lehmann sieht sich „An den Rändern der Serie und des Quality TV“ um. Martin Lampprecht schlägt einen Bogen von Seriephilie zur Cinephilie der 1950er Jahre. Sönke Hahn reflektiert über „Enden und Nicht-Enden im Fernsehen“. Nora Hannah Kessler beobachtet eine Komplizenschaft der Zuschauer mit den Bösen („Der Antiheld als Held“). Margaret Hass schreibt über „Weight, Gender, and Visual Pleasure in Quality Television“. Hans-Joachim Backe beschäftigt sich mit der Serie LUTHER, Annemarie Opp und Benjamin Schaper in zwei Texten mit der Serie SHERLOCK, Kathrin Kazmaier mit der Serie PARADE’ END nach der Romantetralogie von Ford Madox Ford und Dominik Schmitt mit der seriellen Weiterentwicklung des Films FARGO der Coen Brothers („Wellcome to Coenville“). Bei Anette Pankratz geht es um „Britische Sitcoms, Qualitätsdiskurse und das Populäre“. Daniel Kazmaier widmet sich der Latenz in der Sitcom FRIENDS, Julien Bobineau der narrativen Entwicklung der amerikanischen Sitcom HOW I MET YOUR MOTHER, Désirée Kriesch sieht die 30 ROCK-Episode „Greenzo“ als Persiflage auf NBCs Umweltschutz-Initiative und Solange Landau entdeckt postmoderne Verweisstrukturen in der Animationsserie UGLY AMERICANS. Die meisten Texte sind konkret in den Analysen und gut lesbar. Gelegentlich dominieren Zitate und wissenschaftliche Absicherungen. Die Literatur zu aktuellen Fernsehserien wächst. Mehr zum Buch: das-andere-fernsehen?c=738