13. März 2016
Andy Warhol
„Er war der amerikanischste aller Künstler und der künst-lerischste aller Amerikaner“, heißt es zu Beginn dieses Vier-Stunden-Films von Ric Burns. ANDY WARHOL. GODFATHER OF POP entstand 2006, wurde 2015 von Arte ausgestrahlt und ist jetzt als DVD bei Absolut Medien erschienen. Es ist ein schönes, reflektiertes Porträt mit unendlich vielen Fotos, Bildern, Filmausschnitten, mit Interviews kompetenter Kunstkritiker und Zeitzeugen, kommentiert von Laurie Anderson. Zu Wort kommen u.a. Neil Printz (Herausgeber des Werkverzeichnisses von AW), Stephen Koch (Autor einer AW-Biografie), Vincent Fremont (ehemaliger Vizepräsident der AW Enterprises), Irving Blum (Gallerist und Sammler), John Richarson (Kunsthistoriker), George Plimpton (Journalist und Schauspieler), Donna De Salvo (Chefkuratorin des Whitney Museums), Wayne Koestenbaum (Kulturkritiker), Dave Hickey (Kunstkritiker) und John Warhola (ein jüngerer Bruder von Andy). „Er hat buchstäblich die Welt verändert“, heißt es einmal. Und der Film zeigt, wie ihm das gelungen ist. Erzählt wird weitgehend chronologisch: die Kindheit und Jugend in Pittsburgh, die wichtige Rolle der Mutter Julia, die Erkrankung als Achtjähriger an Veitstanz, die Schwierigkeiten der Selbstfindung, die Probleme in der Schule, das Studium der Grafik, der Wechsel nach New York, die Erfolge als Grafiker und die Stationen der erst spät beginnenden Künstlerkarriere bis zur Gründung der „AW Factory“, das Attentat einer Frauenrechtlerin 1968, die großen kommerziellen Erfolge der 1970er Jahre bis zu seinem Tod nach einer Gallenoperation 1987. Es sind vor allem die langsam abgeschwenkten Fotos, die dem Film seine Intensität und seinen Rhythmus geben. Ein beeindruckendes Porträt! Mehr zur DVD: +GODFATHER+OF+POP