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22. Dezember 2015

Zur Geschichtlichkeit deutscher Nachkriegsfilme

2015.Filme sind unter unsBernhard Groß, Professor für Filmwissenschaft an der FU Berlin, hat sich intensiv mit der deut-schen Filmproduktion der Jahre 1945 bis 1951 beschäftigt. Rund 150 Trümmer- und Unter-haltungsfilme, Wochen-schauen, Kultur- und Dokumentarfilme aus West und Ost wurden von ihm gesichtet, dazu kamen zahlreiche inter-nationale Referenzfilme. Theoretisch begleitet u.a. von André Bazin, Gilles Deleuze, Thomas Elsaesser, Hans Ulrich Gumbrecht, Siegfried Kracauer, Maurice Merleau-Ponty, Jean-Luc Nancy und Jacques Rancière untersucht der Autor die „Geschichtlichkeit“ der damaligen Filmarbeit. Was erzählen sie über die historischen Erfahrungen einerseits der Autoren und Regisseure, andererseits der Zuschauerinnen und Zuschauer. „Die Filme sind unter uns“ erweist sich als kluger Titel in seiner Assoziation zu Staudtes Film DIE MÖRDER SIND UNTER UNS, der natürlich genau analysiert wird. Ausführlichere Interpretationen gelten außerdem den Filmen IRGENDWO IN BERLIN von Gerhard Lamprecht, EHE IM SCHATTEN von Kurt Maetzig, LIEBE 47 von Wolfgang Liebeneiner, UND ÜBER UNS DER HIMMEL von Josef von Baky, ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN von Harald Braun, MORITURI von Eugen York, DIE SÜNDERIN von Willi Forst und GERMANIA ANNO ZERO von Roberto Rossellini. Der wissenschaftliche Anspruch der Publikation macht die Lektüre zuweilen sehr anstrengend. Aber die Erkenntnisse sind dann doch relativ ergiebig. Die Qualität der zahlreichen kleinen Abbildungen ist akzeptabel. Coverfoto: 1 x 1 DER EHE (1949) von Rudolf Jugert. Band 15 der Reihe „Traversen“.Mehr zum Buch: php?id=163&am=5