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30. November 2015

James Agee

2015.AgeeJames Agee (1909-1955) war Drehbuchautor (THE AFRICAN QUEEN, THE NIGHT OF THE HUNTER), Lyriker, Filmkritiker und Erzähler. Im vergangenen Jahr hat der Diaphanes Verlag ein Manuskript von ihm für ein mit Charlie Chaplin geplantes Projekt publiziert (der-tramp-und-die-bombe/), jetzt ist dort ein Band mit 13 interessanten Texten aus dem Nachlass erschienen. Beeindruckend finde ich die Erzählungen „Tod in der Wüste“ und „Die mit Tränen säen“, interessant die beiden Film-projekte „Das Haus“ und „So lebt der Mensch“, faszinierend seine Reisenotizen über Brooklyn, die Agee 1939 für eine Sondernummer von Fortune über New York City geschrieben hatte, aber vom Auftraggeber abgelehnt wurden und erstmals 1968 im Esquire Magazine erschienen. 1937 bewarb sich Agee um ein Stipendium bei der Guggenheim Foundation. Zu den Bewerbungsunterlagen gehörte eine Projektliste, deren Lektüre den Blick in eine kreative Gedankenwelt öffnet. Zu den Themen gehören „Eine Geschichte über Homosexualität und Football“, „Bemerkungen zur Farbphotographie“, „Eine neuartige Bühnen-Leinwand-Show“, „Eine Studie zur Pathologie der ‚Faulheit’“, „Untersuchungen zu Hemingway, Faulkner, Wolfe, Auden und anderen Schriftstellern“, „Neuuntersuchungen zu Wesen und Bedeutung der Liebe“. Das Stipendium hat er nicht bekommen, die Themen behielt er weithin nur in seinem Kopf. Seine Texte zu lesen ist sehr spannend. Es wäre schön, wenn demnächst ein Band mit seinen Filmkritiken folgen würde. Mehr zum Buch: buch/detail/2175