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30. September 2015

Rebellion im Film seit James Dean

2015.James DeanIn unseren Kinos ist zurzeit der interessante Film LIFE von Anton Corbijn zu sehen, der die Begegnungen des jungen James Dean mit dem Fotografen Dennis Stock thematisiert. Es ist ein subtiler, leiser Film, in dem Rebellion nur am Rande vorkommt. Marina Küffner hat ihre Magisterarbeit im Fach Filmwissenschaft an der Universität Frankfurt über „Existentielle Rebellion im Film seit James Dean“ geschrieben, die jetzt im Filmbuchverlag Mühlbayer publiziert wurde. Ihr Titel: „Auflehnung, Antriebslosigkeit, Antidepressiva und Apokalypse“. Die Alliteration klingt lebensbedrohend, aber der Text ist gut lesbar, bleibt weitgehend an den Filmen, die analysiert werden, und schlägt einen Bogen von den 1950er Jahren zu den Coming of Age-Filmen der Gegenwart. Das erste Kapitel (50 Seiten) ist James Dean gewidmet, seinem Leben und den drei Filmen, die er bis zu seinem tragischen Tod 1955 gedreht hat. Im Mittelpunkt steht dabei REBEL WITHOUT A CAUSE als „Urtypus des Teenagerfilms“. Im zweiten Kapitel geht es um die Filme THE BREAKFAST CLUB und FERRIS BUELLER’S DAY OFF von John Hughes, REALITY BITES von Ben Stiller und REMEMBER ME von Allen Coulter mit dem Zwiespalt zwischen Anpassung und Abgrenzung. Das dritte Kapitel handelt von den Rebellen auf der Couch, also ihrer psychotherapeutischen Behandlung. Filmbeispiele: CHARLIE BARTLETT von Jon Poll und GARDEN STATE von Zach Braff. Das vierte Kapitel („Der Rebell am Rande des Weltuntergangs“) teilt die Autorin in die Motive „Angst, Freiheit und Verantwortung“ mit den Filmbeispielen DONNIE DARKO von Richard Kelly und KARBOOM von Gregg Araki und „Die ambivalente Sexualität als rebellischer Akt“, Filmbeispiele: THE DOOM GENERATION von Gregg Araki und THE RULES OF ATTRACTION von Roger Avary. Ein kleiner philosophischer Exkurs handelt von Sarte und Camus. Die Lektüre ist anregend, die technische Qualität vieler Abbildungen finde ich leider unzureichend. Mehr zum Buch: auflehnung.html