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22. September 2015

Große Werke des Films

2015.Die großen WerkeDas Buch basiert auf einer Ringvorlesung, die 2013/14 an der Universität Augsburg stattgefunden hat. 13 „Große Werke des Films“ wurden in diesem Zusammenhang in chronologischer Reihefolge vorgestellt. Es sind: NOS-FERATU (1922) von Friedrich Wilhelm Murnau, M (1931) von Fritz Lang, TO BE OR NOT TO BE (1942) von Ernst Lubitsch, THE SEARCHERS (1956) von John Ford, PSYCHO (1960) von Alfred Hitchcock, OTTO E MEZZO (1963) von Federico Fellini, DR. STRANGELOVE (1964) von Stanley Kubrick, ALPHAVILLE (1965) von Jean-Luc Godard, MEDEA (1969) von Pier Paolo Pasolini, ARREBATO (1979) von Iván Zulueta (der einzige Film, den ich nicht kenne), DEKALOG 5 (1988) von Krzysztof Kieslowski, LOST HIGHWAY (1997) von David Lynch und FAUST (2011) von Alexander Sokurov. Bis auf eine Gastreferentin sind alle Autorinnen und Autoren in der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg verortet, viele im Bereich der Vergleichenden Literaturwissenschaft, einige am Lehrstuhl für Amerikanistik, andere bei der Romanistik. Ihre Beiträge sind durchgehend sachkundig, manche sind mehr an inhaltlichen als an formalen Fragen interessiert, aber das Wechselspiel der Perspektiven funktioniert gut. Ich greife ein paar Texte heraus, die mir besonders gut gefallen haben: Günter Butzer (Vergleichende Literaturwissenschaft) konfrontiert in seinem NOSFERATU-Beitrag Murnaus Film mit dem Roman von Bram Stoker. Heike Schwarz (Amerikanistik) beschäftigt sich im Kontext von M insbesondere mit Fragen der Psychopathologie. Johanna Hartmann (Amerikanistik) setzt die Figuren von TE BE OR NOT TO BE in eine Beziehung zur historischen Realität. Katja Sarkowsky (Professorin für American Studies an der Universität Münster) untersucht in ihrem beeindruckenden Text Gemeinschaft, Gesellschaft und Hybridität in THE SEARCHERS und tut dies mit einer offenbar großen Kenntnis des Werkes von John Ford. Bei Ingo Kammerer (Didaktik der deutschsprachigen Literatur) geht es vor allem um die Dramaturgie von PSYCHO. Michael Sauter (Amerikanistik) lässt sich sehr intensiv auf Plot und Struktur, Set Design und Kameraführung von DR. STRANGELOVE ein und auf das dort gezeigte Verhältnis Mensch/Maschine. Julia Koloda (Vergleichende Literaturwissenschaft) interpretiert MEDEA als Kritik an der Massenkultur, als traumartigen Antikfilm, als Spiegel der gesellschaftlichen und individualpsychologischen Situation. Die Ringvorlesung soll fortgesetzt werden. In der nächsten Runde sollte man nicht wieder den japanischen Film vergessen. Mehr zum Buch: grosse-werke-des-films-i.html