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29. September 2015

Der Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann

2015.Hilmar HoffmannIm August wurde der 90. Geburtstag von Hilmar Hoffmann gefeiert. Er war von 1970 bis 1990 Kulturstadtrat in Frankfurt am Main. Er initiierte damals das Kommunale Kino und war für die Gründung des Deutschen Filmmuseums am Mainufer verant-wortlich. Claus-Jürgen Göpfert hat zum runden Geburtstag eine Biografie über Hilmar Hoffmann publiziert, die mit beeindruckender Genauigkeit sein Leben und Werk beschreibt: seine Kindheit und Jugend ohne Vater, den Kriegsdienst bei den Fallschirmjägern, die amerikanische Gefangenschaft, die Rückkehr nach Deutschland, die Arbeit als Dolmetscher, die Gründung des British Information Center „Die Brücke“ mit Hoffmann als Direktor, die Übernahme der Leitung der neuen Volkshochschule der Stadt Oberhausen, die Gründung und Leitung der Westdeutschen Kurzfilmtage, die Erfolge als Kulturdezernent der Stadt in der Obhut der Oberbürgermeisterin Luise Albertz. Dann folgt 1970 der Wechsel nach Frankfurt und Hoffmanns schwierige Situation unter so unterschiedlichen Oberbürgermeistern wie Walter Möller, Rudi Arndt, Walter Wallmann und Volker Hauff. Göpfert hat eine große Fähigkeit, das kulturelle Engagement, die politischen Konflikte und die diplomatischen Fähigkeiten von Hoffmann zu beschreiben. Zahlreiche Weggefährten wie Peter Iden, Alexander Kluge, Hans Neuenfels und Petra Roth haben – wie Hoffmann selbst – den Autor aus ihrer Sicht informiert. Das liest sich sehr spannend, weil ich mich an viele Namen und Ereignisse erinnere, die Passage über Fassbinders Zeit am TAT hat absurd-komische Momente und meine Bewunderung für die Lebensleistung von Hilmar Hoffmann ist bei der Lektüre noch gewachsen. Natürlich kommt im letzten Teil auch seine Tätigkeit als Präsident des Goethe-Instituts zur Sprache. Mit 240 Fotos aus allen Lebensphasen und einem Vorwort von Claudia Dillmann, der Leiterin des Deutschen Filminstituts, das dieses Buch publiziert hat. Mehr zum Buch: Hilmar-Hoffmann-Leben-und-Werk