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13. August 2015

Lichtspielschlummer, Daumenkino und anderes

2015.LichtspielschlummerDie Zeitschrift Die Horen wurde 1955 gegründet, seit 2012 wird sie von Jürgen Krätzer heraus-gegeben, und die neueste Nummer (258) handelt vom Kino. Ihr Titel: „Lichtspielschlummer, Daumenkinos und tote Hunde“. Für die Zusammenstellung ist der Tübinger Germanist Franz Huberth verantwortlich. 35 Texte sind sieben Kapiteln zugeordnet, die relativ geheimnisvolle Überschriften tragen: „Das Wunder der drei erbebenden Wasserringe im Glas“, „Entsetzen lag im Saal“, „Kommen Sie! Schauen Sie sich das an!“, „Die Besetzung klingt sensationell“, „Geschichten, die niemals passieren, doch jeden Moment beginnen könnten“, „Geld nehme ich keins mit“ und „Das war kein Lächeln“. Ich nenne mal 16 relativ bekannte Autorinnen und Autoren: Durs Grünbein (sein Gedicht heißt „Der Projektor“), Michael Funke („Filmbesuch mit Vierzehn“), Judith Kuckart („Sommer 1974“), Patrick Roth („Sechs oder sieben Dinge, die ich von ihr weiß“, aus seinem Filmtagebuch), Antje Vollmer und Hans-Eckhardt Wenzel (aus ihren Briefwechsel über Rainer Werner Fassbinder), Thomas Jeschner („Über die Möglichkeit, ein Kino zu verwüsten“), Claus Löser (über Jean-Luc Godard und über seinen Großvater, dem die „Stern-Lichtspiele“ in Chemnitz gehörten), Georg Klein (über das Schlafen im Kino), Monika Rinck (über ungesehene Filme), Stefanie Reis („Vom Finden und Zeigen der Filme“), Stephanie Schmitt („Tote Hunde“), Thomas Koebner („Der Blick aus dem Fenster. Ein symbolisches Arrangement im Gemälde, in der Literatur und im Film“), Konrad Bohley („Film, Film Film“), Kai Bleifuss („Parallel-montage“), Philippe Beck (zwei Gedichte für Robert Altman und Roberto Rossellini). Von der Kunsthistorikerin Julia König stammt ein lesenswerter Essay über Filmplakate (mit 16 Abbildungen), Volker Gerling, Absolvent der HFF Potsdam, erzählt von seinen Erfahrungen als „Daumenkinograph“ (mit 24 Abbildungen). Eine interessante Lektüre und für 14 € sehr preiswert. Mehr dazu: tote-hunde.html