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24. Juli 2015

Our Shining Beast

2015.Our Shining BeastDer Film KOYAANISQATSI (1982) von Godfrey Reggio ist Kult. Es gibt in diesem Film keine handelnden Personen, keine Dialoge, nur Bilder (Kamera: Ron Fricke) und Musik (komponiert von Philip Glas). Der Titel zitiert ein Wort der Hopi-Indianer, das mit „Leben im Ungleich-gewicht“ übersetzt werden könnte. Fabian Kaufmann (*1982, zwölf Tage nach der Premiere des Films) porträtiert in seinem Text zunächst fünf Personen, die den Regisseur laut Nachspann zu seinem Werk inspiriert haben: der französische Soziologe und Theologe Jacques Ellul, der austro-amerikanische Philosoph und katholische Priester Ivan Illich, der „spiritual leader of the Hopi Nation“ David Monongye, der französische Künstler und Revolutionär Guy Debord und der österreichische Nationalökonom und Philosoph Leopold Kohr. Im Hauptteil führt uns der Autor durch den Film, beschreibt wichtige Sequenzen, bringt sie in Verbindung zu anderen Filmen, Büchern und philosophischen Erkenntnissen. So kommen Werner Herzogs FATA MORGANA, Leo Marx’ Buch „The Machine in the Garden“, Joan Didions Essay „Bureaucrats“, Marshall Bermans Buch „All That Is Solid Melts Into Air“, Luis Bunuels LOS OLIVIDADOS, Georgia O’Keefes Wolkenkratzer-Gemälde, ein fiktives Interview mit dem Architekten Rem Koolhaas, Saul Bellows Roman „Mr. Sammler’s Planet“, die weiteren Filme von Godfrey Reggio, Thomas Pynchons Roman „Gravity’s Rainbow“ und – immer wieder – das Buch „Die Antiquiertheit des Menschen“ von Günther Anders und Zitate aus Texten der oben genannten Inspiratoren ins Spiel. Das geschieht assoziativ, im besten Sinne auch subjektiv und führt zu überraschenden Erkenntnissen. 379 Quellenverweise auf 120 Druckseiten. Keine Abbildungen. Der Autor lebt seit 2014 mit seiner Frau in Zimbabwe. Mehr zum Buch: product=24320