17. Juli 2015
Gespenster der Technokratie
Eine Dissertation der Universität Hildesheim. Lars Robert Krautschick untersucht, wie in Horror-filmen vor allem aus Japan in den letzten Jahren die neuen technischen Medien – Video, Mobiltelefon, Internet – zur Angst-erzeugung eingesetzt werden. Speziell das Telefon spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Wichtige Filmbeispiele sind für den Autor verschiedene RING-Filme von Hideo Nakata aus den Jahren 1998 bis 2005, KAIRO (2001) von Kiyoshi Kurosawa und CHAKUSHIN ARI (2003) von Takashi Miike. Die Szenenbeschreibungen sind jeweils sehr genau und konkret, sie werden immer wieder in den größeren Zusammenhang von Medienreflexionen gestellt, mit vielen Beispielen aus der Filmgeschichte verglichen und mit der einschlägigen wissenschaftlichen Literatur konfrontiert. In die 826 Quellenverweise sind häufig noch spezielle Beobachtungen oder Erkenntnisse verlagert. Auch wenn mir die aktuellen Produktionen des Horror-Genres eher fremd sind: ich habe bei der Lektüre viel gelernt. Die Auflistung der Sekundärliteratur am Ende des Bandes ist umfangreich (52 Seiten). Die Abbildungen haben (wie immer bei Bertz + Fischer) eine beeindruckende Qualität. Band 10 der von Marcus Stiglegger herausgegebenen Reihe „Medien/Kultur“. Coverfoto: JU-ON von Takashi Shimizu. Mehr zum Buch: 101&products_id=448