Aktuelles
27. Juni 2015

Nickolas Muray

2015.MurayEr war einer der großen amerikani-schen Porträt- und Werbe-fotografen. Nickolas Muray (1892-1965) lebte und arbeitete in New York, er fotografierte für die Magazine Vanity Fair, Vogue und Time, bis in die 1930er Jahre waren seine Bilder schwarzweiß, dann wechselte er zur Farbe. Natürlich hat er fast alle großen Hollywood-Stars porträtiert, vor allem die weiblichen: June Allison, Joan Crawford, Marlene Dietrich, Greta Garbo, Lilian Gish, Jean Harlow, Carole Lombard, Mary Pickford, Gloria Swanson, Elizabeth Taylor, Anna May Wong und vor allem: Marilyn Monroe. Aber er hatte auch einen Blick für die anderen Künste, für die Malerei (es gibt eine Bildserie von ihm über Claude Monet in den 20er Jahren und zahlreiche Aufnahmen aus den 30er und 40er Jahren von Frida Kahlo), die Literatur, den Tanz. In Deutschland war Muray bislang wenig bekannt. Im Frühjahr wurde ihm eine große Ausstellung im Kunstmuseum Moritzburg in Halle gewidmet. Den beeindruckenden Katalog hat der Hirmer Verlag publiziert. Im Zentrum stehen über 250 Fotos von den 20er bis in die 60er Jahre, in hervorragender Qualität reproduziert. Vom Kurator Salomon Grimberg stammen ein lesenswerter 50-Seiten Essay über Leben und Werk von Muray, sowie Texte über Murays Begegnung mit Monet, über die Arbeit mit Marilyn Monroe und die Beziehung zu Frida Kahlo. Dokumentiert sind drei interessante Texte von Muray: „Über das Porträt“, „Der Amateurfilmer“ und „Menschen in Farbe fotografieren“. Michael Hager schreibt über den Verfall von Murays Nitratnegativen. Eine tabellarische Biografie des Fotografen schließt den Band ab. Aus meiner Sicht: ein vorbildlicher Katalog. Mehr zum Buch: nickolas_muray-1229/