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06. Juni 2015

Edmund Meisel

2015.MeiselEdmund Meisel (1894-1930) war einer der wichtigsten Filmkom-ponisten in der Weimarer Republik. Er hat die Musik zu den deutschen Fassungen von Eisensteins PANZER-KREUZER POTEMKIN und OKTOBER komponiert, aber auch zu Walther Ruttmanns BERLIN – DIE SINFONIE DER GROSSSTADT und zu Friedrich Zelniks DER ROTE KREIS. Werner Sudendorf hat vor dreißig Jahren biografische Materialien über ihn publiziert. Aber die Erinnerungen an ihn sind lückenhaft. Martin Reinhart (Wien) und Thomas Tode (Hamburg) haben sich, inspiriert durch die wiederentdeckte „Wiener Fassung“ des PANZERKREUZER POTEMKIN, auf eine intensive Spurensuche begeben und sind dabei fündig geworden. Sie entdeckten Schallplatten und Filmmaterial in Wien, Frankfurt und Paris. „131 Minuten Meisel“ heißt die Überschrift von Reinharts Text in der vorliegenden Publikation. Er fügt sich mit vier anderen Beiträgen und sieben historischen Texten zu einem genaueren Bild des Komponisten. Co-Herausgeber Thomas Tode schreibt über den PANZERKREUZER POTEMKIN und seine Filmmusik im Spiegel der zeitgenössischen deutschen Presse („The Soul of a Century“). Von Fiona Ford wird ein Auszug aus ihrer Dissertation dokumentiert („Edmund Meisel’s POTEMKIN Score – A Close Reading“). Tode und Reinhart referieren über die Nachkriegsfassungen des PANZERKREUZER POTEMKIN. Und Fiona Ford gibt einen „Bibliographical Survey“. Auch die „Pressemeldungen“ zu Edmund Meisel aus den Jahren 1925 bis 1931 sind lesenswert. Wie schade, dass der Komponist im Alter von nur 36 Jahren an einer Blinddarmentzündung gestorben ist. Mit zahlreichen Abbildungen. Mehr zur Publikation: 978-3-205-20073-4.html