02. März 2015
STAR TREK
Fünf Fernsehserien, zwölf Kinofilme, diverse Computer-spiele, Comics, Romane. Man spricht bei STAR TREK von einem „Franchise“, also einem Medienproduktpaket oder: einem STAR TREK-Universum. Damit kann man sich auch wissenschaftlich beschäftigen. Sebastian Stoppe hat darüber an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg promoviert. Die Arbeit wurde jetzt im Büchner-Verlag publiziert. Die Zeitlinie dieses speziellen Universums erstreckt sich zwischen 2063 (STAR TREK: FIRST CONTACT) und 2379 (STAR TREK: NEMESIS). Der Autor unterscheidet zwischen „Utopie“ und „Science fiction“, also zwischen dezidiert soziopolitischen Gesellschaftsbildern (Utopie) und einer Perspektive von Wissenschaft und Technik (Science fiction). Seine vier Hauptkapitel handeln vom gesellschaftlichen Wandel durch Technologie, vom Raumschiff als utopischem Ort, vom politischen System von STAR TREK und von der Borg als dystopischem Gegenentwurf von STAR TREK. Stoppe liest STAR TREK als utopischen Text. Für ihn sind Captain Kirk, Mr. Spock, Captain Picard und der Androide „Data“ Protagonisten einer utopischen Gesellschaft. Das ist mit vielen Literaturverweisen (757 Zitate und Hinweise) überzeugend abgeleitet, sachkundig formuliert und immer nah am Thema. Nicht nur für STAR TREK-Fans interessant. – Der Darsteller des Mr. Spock, Leonard Nimoy, ist vor drei Tagen in Los Angeles gestorben. Er wurde 83 Jahre alt. Mehr zum Buch: programm/stoppe