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18. März 2015

Die Kinder von Golzow

2015.GolzowVon 1961 bis 2007 hat der Dokumentarist Winfried Junge, ab 1992 zusammen mit seiner Frau Barbara als Co-Regisseurin, die Langzeitbeobachtung der KINDER VON GOLZOW realisiert. Über Jahrzehnte konnte man als Zuschauer miterleben, wie Schulkinder in einem kleinen Ort in der DDR erwachsen werden, Berufe erlernen, Familien gründen und Konflikte bewältigen. So sind uns Jürgen, Onkel Willy, Elke und Marieluise, Brigitte und Marcel, Dieter, Jochen und Bernd als reale Personen vertraut. Ein erster Band über die Kinder von Golzow erschien bei Schüren 2004. Jetzt haben Winfried & Barbara Junge und Dieter Wolf dort einen Folgeband publiziert, der vom Ende der Langzeitbeobachtung berichtet: „Und wenn sie nicht gestorben sind…“. Winfried Junge erzählt in seinem Text „Aus der Werkstatt“ vom Entstehen der Filme, den vielen positiven Reaktionen und den großen Schwierigkeiten zum Beispiel bei der Finanzierung. Dieter Wolf dokumentiert die vier Teile der Golzower Chronik, die 2005 und 2007 entstanden sind. Ein Überblick informiert über die früheren Filme. Besonders schön finde ich den Text von Barbara und Winfried Jungen „Über zwei ungefilmte Leben, über uns und – überhaupt“, der einen sehr persönlichen Einblick in ihre Familiengeschichte und ihre Zusammenarbeit gewährt. „Achtzehn von einst vierundzwanzig“ ist eine Auflistung der Kinder von Golzow, ihrer Familien und ihrer Berufe in alphabetischer Reihenfolge. Klaus Dieter Schmutzer gibt als Produzent Auskunft über die Realisierung der Filme, Daniel Küchenmeister informiert über das kleinste Filmmuseum der Welt in Golzow/Märkisch-Oderland, und Dieter Wolf zitiert statt eines Nachworts Zuschauer-Stimmen zum Golzow-Werk. Viele hervorragende Abbildungen (mit einem 16seitigen Farbteil). Bei Absolut Medien ist im Übrigen eine Box mit 18 DVDs in einer Gesamtlänge von 43 Stunden erschienen. Sehr zu empfehlen. Mehr zum Buch: ende-einer-langzeitbeobachtung-1961-2007.html