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18. November 2014

Joachim Gottschalk

2014.SchweikartDer Schauspieler Joachim Gottschalk (*1904) beging am 6. November 1941 mit seiner jüdischen Frau Meta und dem gemeinsamen Sohn Michael Suizid, nachdem er sich geweigert hatte, sich von seiner Frau scheiden zu lassen und deshalb Berufsverbot bekam. Zu seinen bekanntesten Filmen gehört AUFRUHR IN DAMASKUS (1939) von Gustav Ucicky, DAS MÄDCHEN VON FANÖ (1940) von Hans Schweikart und DIE SCHWEDISCHE NACHTGALL (1941) von Peter Paul Brauer. Der Autor und Regisseur Hans Schweikart (1895-1975) hat aus der Geschichte von Joachim und Meta Gottschalk in den vierziger Jahren einen „Filmvorschlag“ entwickelt, der 1947 von Kurt Maetzig als DEFA-Film realisiert wurde: EHE IM SCHATTEN mit Paul Klinger und Ilse Steppat in den Hauptrollen. Schweikarts Novelle wurde nie publiziert und ist jetzt unter dem Titel „Es wird schon nicht so schlimm!“, herausgegeben von Carsten Ramm, im Verbrecher Verlag veröffentlicht worden. Es ist ein lakonisch formulierter, bewegender Text über die Beziehung und die Ehe der Schauspielerin Lilly Hollmann mit ihrem Kollegen Gregor Maurer von 1933 bis 1941, der mit ihrer Beerdigung endet. Zum Verständnis der politischen und filmhistorischen Hintergründe haben Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen ein umfangreiches, hervorragend recherchiertes Nachwort geschrieben, das allen beteiligten Personen gerecht wird. Die Publikation ist eine Hommage an Joachim Gottschalk und ein wichtiger Beitrag zur deutschen Filmgeschichte der 30er und 40er Jahre. Mehr zum Buch: book/detail/756