08. Oktober 2014
Abbas Kiarostami
Er gehört zu meinen Lieblings-regisseuren, seitdem ich 1990 auf dem Münchner Filmfest WO IST DAS HAUS MEINES FREUNDES? gesehen habe. 2003 haben wir ihm (Jury: Barbara Klemm, HHP, Jan Schütte) in der Akademie der Künste den Konrad-Wolf-Preis verliehen. Die Laudatio hielt damals Wolfram Schütte. Jetzt ist im Schüren Verlag als Band 50 der „Marburger Schriften zur Medienforschung“ ein Buch über den iranischen Regisseur Abbas Kiarostami (*1940) erschienen, herausgegeben von Silke von Berswordt-Wallrabe und Oliver Fahle. Es basiert auf einer Konferenz, die im November 2012 in Bochum stattgefunden hat. Sieben Texte analysieren aus unterschiedlichen Perspektiven Aspekte seines Werkes. Pedram Sadough verortet Kiarostami im Neuen Iranischen Kino, Lorenz Engell konzentriert sich auf den Film QUER DURCH DEN OLIVENHAIN, Oliver Fahle beschreibt das Dokumentarische in CLOSE-UP, Ursula Frohne reflektiert über Zeitsemantiken in DER WIND WIRD UNS TRAGEN, Silke von Berswordt-Wallrabe stellt die Verbindungen von Fotografie und Film in Kiarostamis Werk her, auch bei Annette Urban geht es um die das Fotografische mit der Erweiterung um die zeitgenössischen Konzept- und Videokunst, François Fronty analysiert die Ellipsen in Kiarostamis bisher letztem Film LIKE SOMEONE IN LOVE. Der Band wird abgeschlossen mit einem interessanten Gespräch, das Bert Rebhandl mit dem Regisseur geführt hat, fokussiert auf die Filme COPIE CONFORME und LIKE SOMEONE IN LOVE, gefolgt von einigen Nachgedanken des Autors Rebhandl. Mit diesem Buch ist ein Anfang gemacht, das Werk Kiarostamis auch für die Interessenten in unserem Land zu erschließen. Coverfoto von Abbas Kiarostami aus der Werkgruppe Rain and Wind. Mehr zum Buch: die-erzeugung-von-sichtbarkeit.html