Aktuelles
26. September 2014

The Place of Politics in German Film

2014.Place of PoliticsEin Symposium im Herbst 2010 an der Rice University in Houston, Texas, war die Initialzündung für diese Publikation. Sie enthält zwölf Beiträge, die meisten konzentrieren sich auf einen oder zwei spezielle Filme. Die Auswahl orientiert sich nicht unbedingt an der politischen Bedeutung der Filme, aber sie wirkt zumindest originell. Für den NS-Film steht beispielhaft die Komödie CAPRICCIO von Karl Ritter (Autorin: Valerie A. Weinstein). Für die Weimarer Republik sind es HOMUNCULUS von Otto Rippert und DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM von Paul Wegener und Carl Boese (Nicholas Baer), NOSFERATU von F. W. Murnau (Kata Gellen) und DIE STRASSE von Karl Grune (Anton Kaes). Jamey Fisher schreibt über HUNDE, WOLLT IHR EWIG LEBEN von Frank Wisbar und die 1950er Jahre der Bundesrepublik, Larson Powell unternimmt eine eher generelle Zeitreise durch die Geschichte der DEFA. Zwei Texte sind der RAF gewidmet: bei Thomas Elsaesser geht es um „Urban Guerilla or Guerilla Urbanism“ in dem Gruppenfilm DEUTSCHLAND IM HERBST und dem Doku-Drama TODESSPIEL von Heinrich Breloer, bei Christina Gerhardt um die Familiengeschichten in DIE BLEIERNE ZEIT von Margarethe von Trotta und DIE INNERE SICHERHEIT von Christian Petzold. Petzolds GESPENSTER-Trilogie ist auch das Thema eines Beitrags von Jennifer Ruth Hosek, und natürlich ist Petzold auch ein Protagonist in Carsten Strathausens Essay „The Space of Subjectivity in Berlin School Cinema“. Die jüngsten Filme sind SOUL KITCHEN von Fatih Akin (Text von Angelica Fenner) und DIE KOMMENDEN TAGE von Lars Kraume (Brad Prager). Die Autorinnen und Autoren sehen den deutschen Film aus der akademischen Perspektive der USA. Das macht die Lektüre besonders spannend. Mehr zum Buch: www.aisthesis.de/ und dann suchen.