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13. September 2014

Pasolini (2)

2014.PasoliniÜber die Pasolini-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau gibt es in diesen Tagen interessante Rezensionen zu lesen. Gute Planung oder Zufall: im Schüren Verlag ist soeben ein Buch von Reinhold Zwick über biblische Resonanzen in Pasolinis „mythischem Quartett“ erschienen. Gemeint sind seine vier Filmen EDIPO RE, TEOREMA, PORCILE und MEDEA. Der theologische Blick fördert viele interessante Befunde zutage. Zunächst schaut der Autor auf die frühen Pasolini-Filme, auf ACCATTONE, MAMMA ROMA, LA RICOTTA, IL VANGELO SECONDO MATTEO, der ja auch ein dezidiert religiöses Thema hat, und UCCELACCI E UCCELLINI. Von den vier Analysen des mythischen Quartetts hat mich der Text über TEOREMA am stärksten beeindruckt. Er beginnt – in der Form eines Prologes – mit Pasolinis bio-bibliografischem Gedicht „Il Poeta della Generi“. Dann folgen eine Sequenzübersicht, ein Überblick über Selbstzeugnisse und Interpretationen, Hinweise auf die griechische Gottheiten Dionysos und Apoll im Hintergrund von TEOREMA, Informationen über die Bedeutung des Jahwe-Glaubens für den Film, die Deutung des Gastes als Christusfigur und seine Wirkungen. Die Gesamtanalyse umfasst mehr als achtzig Seiten. Der Film PORCILE, sein Inhalt und seine Struktur, die christomorphen Elemente des Films und die Figur des Paulus nehmen sogar mehr als 100 Seiten in Anspruch. „Passion und Transformation“ ist bereits Band 26 in der Reihe „Film und Theologie“.Coverfoto: Pasolini während der Dreharbeiten zu MEDEA. Mehr zum Buch: passion-und-transformation.html