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18. September 2014

Fest/Stellungen

2014.Fest:StellungenHier ist das 25. „Film- und Fernsehwissenschaftliche Kolloquium“ dokumentiert, das 2012 in Erlangen stattfand. Insgesamt sind 36 Texte abgedruckt. Sechs Beiträge beschäftigen sich – anlässlich des Jubiläums – mit der Geschichte der jährlichen Wissenschaftstagung, die traditionell auf den akademischen Nachwuchs und Mittelbau ausgerichtet ist. Es geht dabei um ihre Geschichte, den Geschlechterdiskurs, das Filmverständnis, das Fernsehen, Filmmusik und Musikvideos und die Medienwissenschaft. Zehn Texte, die mich auch am meisten interessiert haben, konzentrieren sich auf das Thema Film. Bei Sergey Harutoonian geht es um das mittelalterliche Fresco als handlungskonstituierendes Element in Ingmar Bergmans DAS SIEBENTE SIEGEL. Sebastian Knoll schreibt über Zeitlupe, Mikroskopie und Röntgenaufnahmen als naturwissenschaftlichen Blick im Martial-Arts-Film. Eva Lenhardt analysiert die Darstellung des Unsichtbaren in Jean-Luc Godards HÉLAS POR MOI. Nina Rind untersucht sehr konkret den Rhythmusfilm als Metafilm am Beispiel von Hans Richters RHYTHMUS 21. Svatlana Svyatskaya blickt zurück auf Pedro Almodóvars frühen Film PEPI, LUCI, BOM Y OTRAS CHICAS DEL MONTÓN und seinen parodistischen Umgang mit Politik. Ates Gürpinar denkt über die Vermittlung historischer Ereignisse in Atom Egoyans Film ARARAT nach. Julia Kinzler reflektiert über Macht und Überwachung in Shekhar Kapurs ELIZABETH-Filmen. Bei Beatrice Bacu und Peter Klimczak geht es um die Vereinigung des Gegensätzlichen in Claude Berris LUCIE AUBRAC. Ulrike Koch führt uns auf die Treppe in Peter Greenaways PROPERO’S BOOKS und Lukas R. A. Wilde deutet den Traum von der Fokalinstanz in Richard Linklaters WALKING LIFE. Noch drei Hinweise auf Texte in anderen Kapiteln, auf Caroline Henkes’ Referat über Frauen in der Großstadt im deutschen Spielfilm um 1910, auf Fernando Ramos’ Quellenforschung zum ersten Jahrzehnt des Leipziger Universitätsfilmklubs von 1955-1965 und auf Elisabeth Scherers Überlegungen zum Schauplatz Tokyo in Filmen westlicher Regisseurinnen und Regisseure. Viel Lesestoff (rund 400 Seiten), sehr unterschiedliche Blickwinkel, man kann Entdeckungen machen und hofft auf eine akademische Karriere bei einigen Autorinnen und Autoren. Die Abbildungen sind technisch zum Teil grenzwertig. Mehr zum Buch: fest-stellungen.html