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06. Juli 2014

Volker Koepp (2)

2014.DVD.Koepp 214 Filme aus den Jahren 1970 bis 1987 auf zwei DVDs. DAS WEITE FELD (1976) war, wenn ich mich richtig erinnere, der erste Film von Volker Koepp, den ich gesehen habe, bei der Dokumentarfilmwoche in Leipzig. Er gehört ins Kapitel „Land-schaften“, verbindet Arbeitsbeobachtungen in der Landwirtschaft in dem kleinen Städtchen Häsen mit Rückblicken in die Geschichte. Sommer, Herbst, Winter, Frühling. Gedreht in 35mm/Farbe, an der Kamera stand Christian Lehmann. „Ein typischer Koepp-Film“, denkt man sofort. Auch HÜTES-FILM, ein Jahr später entstanden, gehört dazu. Zwei Schwestern erzählen von der Geschichte eines Dorfes in der Vorderrhön und kochen Klöße. Die Filme dauern jeweils um die 30 Minuten. Andere Titel sind AM FLUSS, IN RHEINSBERG, AN DER UNSTRUT, FEUERLAND. Immer geht es um gelebte Geschichte. Das ist natürlich auch die Basisthema der „Porträts“. Sie beginnen mit dem ältesten Film, JUNGE LEUTE aus dem Jahr 1970. Wir werden konfrontiert mit Hilde, einem Lehrling im Chemiekombinat Bitterfeld, mit Klaus, Lothar und Volker, drei jungen Arbeitern im Braunkohlentagebau, und mit Heidrun, die an der Technischen Universität in Dresden studiert. Alle wirken motiviert und optimistisch. Widersprüche gibt es noch nicht. Die verbindende Musik vermittelt den flotten Klang jener Jahre. Besonders gefallen hat mir der Filmessay über den Regisseur Slatan Dudow. Am Drehbuch hat damals der Filmhistoriker Wolfgang Gersch mitgearbeitet. Ein Film ist dem Dichter und kommunistischen Aktivisten Erich Weinert gewidmet (ER KÖNNTE JA HEUTE NICHT SCHWEIGEN, 1975). Alle Porträtfilme wurden in schwarzweiß gedreht. Ein informatives Booklet wie schon bei den WITTSTOCK-Filmen. Kompliment an Absolut Medien für die Koepp-Edition! Mehr zur DVD: 1585&list=thema&list_item=53